45 Arbeitsjahre für Menschen mit Behinderung

Gottfried Kerner arbeitete 45 Jahre für Menschen mit Behinderung auf dem Waldhof Templin der Stephanus-Stiftung und wurde am 28. März 2018 in den Ruhestand verabschiedet.

Gottfried Kerner arbeitete 45 Jahre für Menschen mit Behinderung auf dem Waldhof Templin der Stephanus-Stiftung und wurde am 28. März 2018 in den Ruhestand verabschiedet. In Anerkennung seines herausragenden Engagements ehrte ihn Pastor Torsten Silberbach, Vorstandsvorsitzender der Stephanus-Stiftung, mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie. Kerners Nachfolger, Thomas Zeh, übernahm mit einem Schlüssel symbolisch die Leitung aus Kerners Händen.

Zum Empfang im Saal der Ev. Kirchengemeinde kamen zahlreiche Wegbegleiter, Kolleginnen und Kollegen und Familienangehörige von Gottfried Kerner. Darüber hinaus nutzten Landrat Dietmar Schulze, Bürgermeister Detlef Tabbert sowie der Kreistagsvorsitzende und frühere Kollege Sigfried Seyfried die Gelegenheit, das langjährige Wirken Kerners zu würdigen und ihm zu danken.

Seit 1991 leitete Gottfried Kerner die Stephanus-Werkstätten Templin. Seinen diakonischen Dienst auf dem Waldhof der Stephanus-Stiftung trat der gelernte Krankenpfleger bereits im August 1973 an. Zunächst arbeitete er in den Wohnbereichen für Menschen mit Behinderung, nach verschiedenen beruflichen und einer sonderpädagogischen Zusatzausbildung später dann als Arbeitstherapeut (heute Ergotherapeut). 1990 übertrug man ihm die Leitung der Arbeitstherapie aus der dann 1991 die Stephanus-Werkstätten für Menschen mit Behinderung Templin hervorgingen.

Die politische Wende ab 1989 war auch für Gottfried Kerner ein wichtiger Meilenstein seiner beruflichen Laufbahn. „Endlich hatten wir verlässliche gesetzliche Grundlagen und konnten so für Menschen mit Behinderung solide Arbeits- und Beschäftigungsangebote entwickeln“, erinnert sich Kerner. „Mit einem immensen Verwaltungsaufwand schafften wir es, schon zum 1. Oktober 1990 eine Anerkennung der Stephanus-Werkstatt Templin zu erlangen“.

Mit nur wenigen Kolleginnen und Kollegen gelang es Gottfried Kerner, in kürzester Zeit alle dafür nötigen Formalitäten in der sich verändernden Republik zu bewältigen. Unter seiner Verantwortung ist es gelungen, schon zum Start anspruchsvolle Arbeitsaufträge für 118 Menschen mit Behinderungen auf dem Waldhof zu schaffen sowie vernünftige Rahmenbedingungen für 21 Mitarbeitende. In dieser Zeit hatte Kerners Arbeitstag oft mehr als 15 Stunden.

Da der Bedarf an geeigneten behindertengerechten Arbeitsmöglichkeiten weiter zunahm, reichten die bisherigen Räumlichkeiten auf dem Waldhof nicht aus. Deshalb forcierte Gottfried Kerner schon bald den Neubau eines modernen Werkstattgebäudes. Es ging 1996 in Betrieb und wurde in den nächsten Jahren mit weiteren Gebäuden für verschiedene Arbeitsbereiche ergänzt. Heute finden 346 Menschen mit Behinderung in der Stephanus-Werkstatt Templin sehr gute Arbeits- und Beschäftigungsangebote. Für 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Stephanus-Werkstatt eine verlässliche Arbeitgeberin.

„Besonders herausgefordert hat mich der Neubau des Förder-und Beschäftigungsbereiches für Menschen, die wegen ihrer Behinderung einfach noch ganz andere Angebote benötigen“, erzählt Gottfried Kerner. 12 Jahre lang hat er dieses Vorhaben unermüdlich vorangetrieben und konnte es im Jahr 2014 erfolgreich abschließen.

Seiner politischen Intention folgend, trat Gottfried Kerner 1990 der SPD bei und ist seit 1993 ehrenamtlicher Stadtverordneter in Templin. Dort leitete er u.a. den Sozial-, Haupt- und den Finanzausschuss. Er ist darüber hinaus Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten und Vereinen. Seit 30 Jahren verheiratet, ist er auch Vater von vier Kindern.

Bei der Veranstaltung in Templin übergab Gottfried Kerner die Leitung der Stephanus-Werkstatt Templin an Thomas Zeh. 1978 in Templin geboren, absolvierte Zeh zunächst eine Ausbildung zum Wasserinstallateur. Später dann wurde er Schiffsbetriebsmeister und Schiffstechnischer Tauchermeister. Nach einem Diplomstudium Wirtschaftsrecht erlangte Zeh den Abschluss Sicherheitsingenieur. Seit 2013 arbeitet Thomas Zeh für die Stephanus-Werkstätten in Berlin-Weißensee als stellvertretende Werkstattleitung und war gleichzeitig der Verantwortliche für die Arbeitssicherheit.

Martin Jeutner
Unternehmenskommunikation

 

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