Das Wohl der Tiere und sichere Arbeitsplätze im Fokus

Auch für das Kamel Rosi ist gut gesorgt.

Veränderungen im Oderbruchzoo Altreetz

Weil der beliebte Oderbruchzoo Altreetz im Jahr 2019 in wirtschaftlichen Schwierigkeiten war, stellte die Stephanus-Werkstatt Bad Freienwalde zu Beginn des Jahres 2020 die drei Mitarbeitenden des Zoos selbst an. Das Engagement hatte zum Ziel, aus dem Oderbruchzoo eine Betriebsstätte der Stephanus-Werkstatt zu machen. Vorgesehen war ein geeigneter Lern- und Arbeitsort für Menschen mit psychischer Erkrankung oder seelischer Behinderung, mit neuen Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Gestaltung entsprechender Rahmenbedingungen hatte das Ziel, den Zoobetrieb neu zu konzipieren und touristisch weiterzuentwickeln.

Trotz intensiver Bemühungen ist es leider nicht gelungen, die dafür nötigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herzustellen. Nach über 18-monatiger Prüfung hat die Bundesagentur für Arbeit die Umwandlung des Zoos in eine Betriebsstätte der Stephanus-Werkstatt Bad Freienwalde nicht genehmigt. Andere inhaltliche Konzeptionen hätten zusätzliche erhebliche Investitionen in sechsstelliger Höhe erfordert, die die Stephanus-Werkstatt auf dieser Basis nicht hätte leisten können. Bedauerlicherweise hat sich auch der Landkreis MOL bereits zu Jahresbeginn 2022 aus der finanziellen Unterstützung des Oderbruchzoos zurückgezogen.


Hoffnung für die Weiterführung des Zoos

Daher haben sich die Stephanus gGmbH und der Trägerverein Oderbruchzoo Altreetz e. V. darauf verständigt, die Kooperation zum Jahresende 2023 zu beenden. Beide Partner fanden einen Weg, der die Finanzierung bis zum Jahresende sicherstellt. Mit dieser Aussicht können die Tiere weiterhin von den erfahrenen Mitarbeitenden versorgt werden. Nun ist der Verein bereits dabei, neue Trägerpartnerschaften zu finden, um den Oderbruchzoo langfristig erhalten zu können.

Der Vorsitzende des Vereins Henry Christoph sagte: „Wir freuen uns sehr über die Zusage der Stephanus gGmbH und sind für das Engagement der letzten Jahre sehr dankbar. Wir haben berechtigte Hoffnung für eine Weiterführung des Oderbruchzoos mit neuen Partnern und neuen Konzepten über den 31. Dezember 2023 hinaus.“

In den letzten drei Jahren kam die Corona-Krise erschwerend hinzu, die alle Entwicklungsbemühungen deutlich verlangsamte. Trotz sinkender Einnahmen ist es jedoch gelungen, während der gesamten Zeit die Versorgung der Tiere aufrechtzuerhalten. Dies ist insbesondere auch dem hohen persönlichen Engagement der Mitarbeitenden zu verdanken.  

Geschäftsbereichsleiter der Stephanus-Werkstätten Hans-Wolfgang Michael sagt: „Ich bedauere sehr, dass dieses wirklich gute Vorhaben nicht mehr realisierbar ist. Gemeinsam mit dem Trägerverein, den Mitarbeitenden und den Menschen in der Region haben wir hart dafür gearbeitet, dieses Vorhaben erfolgreich weiter voranzubringen. Die Übergangszeit gestalten wir jetzt so, dass der Trägerverein neue Partner mit anderen Möglichkeiten findet. Was wir dazu tun können, werden wir mit einbringen.“
 

Martin Jeutner
Pressesprecher

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