Singen, Tanzen und Gott loben - Unbeschwerte Begegnungen in Weißensee

Drei Vorstände und eine Mitarbeiterin der Stephanus-Stiftung

Bischöfin Hoffmann (2.v.r.) nach ihrem Vortrag mit den Vorständen Dr. Ellen Ueberschär (2.v.li.), Pastor Torsten Silberbach (links) und Harald Thiel

Die Festwoche zum Stiftungsjubiläum Ende Juni ist immer etwas Besonderes. Mehrere Veranstaltungen werden langfristig geplant und vorbereitet. In den letzten beiden Jahren bestimmte Corona die Planungen, in diesem Jahr standen wieder fachlich-inhaltliche Themen und das gesellige Beisammensein im Vordergrund.

Die sonst im Januar zum „Epiphanias-Empfang“ eingeladenen Leitungskräfte der Stephanus-Stiftung kamen am 23. Juni in Weißensee zusammen. Als Gastrednerin konnte der Vorstand die Bischöfin Dr. Beate Hofmann begrüßen. Sie hielt einen Vortrag zum Thema: „Wie Feuer und Wasser? Zum Verhältnis von Theologie und Ökonomie in der Diakonie“. Dabei ging die frühere Professorin für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel auf das Spannungsverhältnis von Theologie und Ökonomie in der Diakonie ein und warb dafür, Diakonie als multirationale Organisation zu verstehen. Das bedeutet, trotz verschiedener Voraussetzungen, Sichtweisen und Notwendigkeiten, einen gemeinsamen Sinnhorizont zu haben, um die Aufgaben und Ziele anzugehen und zu erreichen.  

Nach dem Gastvortrag und der sich anschließenden Diskussion stellte der Vorstand neue Leitungspersönlichkeiten bei Stephanus vor und ehrte langjährige Führungskräfte. Vorstand Harald Thiel gab in seinem Redebeitrag einen Rückblick und einen Ausblick auf die ökonomischen Entwicklungen der Stephanus-Stiftung und sagte: „Wir sind Stephanus-stark gut aufgestellt und vorbereitet auf das, was uns erwartet.“ Damit meinte er z.B. die aktuellen und kommenden Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie.  

Die letzten beiden Corona-Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Für die Gäste des Empfangs waren daher die Begegnungen an diesem Tag, der gemeinsame fachliche Austausch und die Rückkehr zu einer gewissen Normalität sehr wichtig.   

Mit einer besonderen Andacht in der Friedenskirche und einem Besuch des Familiengrabes wird traditionell am letzten Freitag im Juni an die Gründung der Bethabara-Stiftung durch den Gefängnispfarrer Ernst Berendt im Jahr 1878 gedacht, aus der die heutige Stephanus-Stiftung hervorgegangen ist.  

Aus diesem Anlass fand in der Friedenskirche auch eine Vernissage mit dem Titel: „Inselfarben:Farbeninsel“ statt. Sie zeigt 40 künstlerische Arbeiten von Bewohnerinnen und Bewohnern mit Behinderung auf der Insel Potsdam-Hermannswerder. In einer großen Vielfalt – Malerei, Zeichnung, Mischtechnik – zeigen die Bilder, wie anregend die Beschäftigung mit Pinsel, Kreide und Stift ist. Begleitet von der Kulturpädagogin und Designerin Bettina Meyer berichten die Werke von den Farben der Jahreszeiten, wie sie auf Hermannswerder erlebbar sind. Sie sagte bei der Eröffnung: „Experimentieren, Erzählen auf dem Papier, Konzentrieren auf den Moment des Gestaltens – das sind gute, wohltuende Erfahrungen. Unsere Mal-AG ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine kreative Beschäftigung, die fördert und motiviert.“

Bereits am Nachmittag strömten zahlreiche Gäste auf das Stiftungsgelände Weißensee, um sich vor der großen Bühne einen guten Platz für das beliebte „Stephanus Open Air“ zu sichern. Nach zwei Jahren Coronapause freuten sich an diesem 24. Juni alle auf Musik unter freiem Himmel. Den Anfang machte der „Musikseeräuber Fabian“, der bei kleinen und großen Zuschauer*innen für Stimmung sorgte. Anschließend begeisterte das Duo „2Welten“ das Publikum mit tanzfreudiger deutscher Popmusik. Mit besonderer Spannung wurde TV-Star Giovanni Zarrella erwartet, der gerade mit italienischen Liedern große Erfolge feiert. Leider hatte er an diesem Tag gesundheitliche Probleme, so dass er kein ganzes Konzert spielen konnte. Dennoch nahm er all seine Kraft zusammen und sang drei seiner größten Hits. Nachdem er sich für das Verständnis bei seinen Fans bedankt hatte, lud er sie zu seinem nächsten Berlin-Konzert in Berlin ein, was mit Jubel und Freude aufgenommen wurde.

Auch das Stephanus Jahresfest konnte in diesem Jahr wieder ohne Beschränkungen ausgerichtet werden. Zahlreiche Markt- und Infostände sowie Aktionen für Kinder und Erwachsene fanden großes Interesse. Nach dem Gottesdienst mit dem Posaunenchor und der Gastpredigerin Pfarrerin Dr. Ursula Schoen (Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) hielt das Bühnenprogramm viel Unterhaltung für kleine und große Gäste bereit.  

Bei allen Veranstaltungen dieser Festwoche war bei den Gästen die Erleichterung und Freude spürbar, sich nach zwei anstrengende Coronajahren endlich wieder ausgelassen begegnen zu können, zu tanzen und zu feiern.  

Martin Jeutner
Pressesprecher der Stephanus-Stiftung

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