Soziale Arbeit kennenlernen und kostenfrei Wohnen

Lucy Horn absolviert ein FSJ an der Stephanus-Schule Weißensee

Die Stephanus Einrichtungen in Berlin und Brandenburg bieten jungen Menschen die Möglichkeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst (BfD) zu absolvieren. Derzeit lernen 17 Personen bei Stephanus sozial-diakonische Arbeit in den Bereichen Pflege, Eingliederungshilfe, Werkstätten, Bildung sowie Kinder,- Jugendhilfe und Familienhilfe kennen.

In Templin (Uckermark) bietet die Stephanus-Stiftung jungen Menschen dazu auch ein kostenfreies Zimmer für ein Jahr in einer Wohngemeinschaft junger Leute an. Am Standort Waldhof stehen in der WG zwei Zimmer für zwei Personen zur Verfügung. Ein drittes Zimmer ist Auszubildenden in der Pflege vorbehalten, die auf dem Waldhof verschiedene praktische Ausbildungsmodule absolvieren. 

„Wir wollen junge Menschen für die diakonische soziale Arbeit gewinnen“, sagt Dr. Ellen Ueberschär, Vorstandsvorsitzende der Stephanus-Stiftung. „Mit einem kostenfreien WG Zimmer bieten wir ihnen dazu beste Voraussetzungen, in Gemeinschaft mit anderen ein sinnstiftendes und erfahrungsreiches Jahr zu erleben.“ 

 

Ein kostenfreies WG Zimmer in Templin 

In Templin bietet die Stephanus-Stiftung dazu verschiedene Arbeitsfelder und Einsatzorte an. In der Kita Eulennest absolviert Lea Finck seit letztem September ein Freiwilliges Soziales Jahr. Nach Abschluss der 11. Klasse ist sie dort für ein Jahr in der Krippenkinder-Gruppe tätig. 

"Ich finde es sehr spannend miterleben zu können, wie sich die Kinder hier ganz individuell entwickeln", sagt Lea Finck. „Die Kinder auf ihrem Lernweg ein Stückchen zu begleiten, macht mir große Freude, so dass ich mir gut vorstellen kann, im nächsten Jahr eine Erzieherausbildung zu beginnen.“ 

Auch in Berlin bietet die Stephanus-Stiftung jungen Menschen in verschiedenen sozialen oder pädagogischen Arbeitsfeldern die Möglichkeit eines Freiwilligen Sozialen Jahres an. Lucy Horn (Jahrgang 2004) absolviert seit September 2023 ein FSJ in der Stephanus-Schule in Berlin-Weißensee. Nach Abschluss der 11. Klasse entschied sich die Berlinerin für diese staatlich anerkannte Ersatzschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“, wo Kinder mit Behinderung unterrichtet werden.  

„Hier ist jeder Tag anders und ich kann täglich etwas neues lernen“, berichtet Lucy Horn. Im FSJ wird sie begleitet von den Mitarbeitenden an der Schule. „Ich muss hier nichts alleine machen und kann immer fragen, wenn ich mal unsicher bin“, sagt Lucy Horn. In den nächsten Monaten bis zum Sommer möchte sie herausfinden, ob sie später eine pädagogische oder andere soziale Berufsausbildung machen möchte.  

Genau dafür eignet sich ein „Freiwilliges Soziales Jahr“. Denn es ist ein anerkanntes soziales Bildungsjahr, das zwei Standbeine hat: Zum einen die Arbeit in einer sozialen Einrichtung, zum anderen die verpflichtende Teilnahme an Seminaren. Wer sich für ein FSJ in einer Stephanus Einrichtung entscheidet, wird dabei vom Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz von erfahrenen Referenten begleitet.  

Im FSJ geht es nicht nur darum, ein Jahr in einer sozialen Einrichtung zu helfen, den Mitarbeitenden zu assistieren und Einblicke in unterschiedliche Tätigkeiten zu bekommen, z. B. Menschen mit Behinderung, Pflegebedürftige oder Kinder zu unterstützen. „Soziales Bildungsjahr“ bedeutet darüber hinaus, etwas über sich selbst und die Menschen zu lernen, mit denen man arbeitet sowie nachzudenken und offen zu sein für neue Erfahrungen. 

Für junge Menschen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren ist das FSJ daher eine gute Chance. An einem wichtigen Punkt ihres Lebens gibt es ihnen Zeit und Raum, sich selbst besser kennenzulernen. Es kann der Orientierung für das weitere Leben dienen und eine erste oder weitere berufliche Entwicklung sein.  

Ein kostenfreies Zimmer in der Wohngemeinschaft wie in Templin ermöglicht dafür beste Bedingungen und kurze Wege für junge Menschen, die gerne auch mal außerhalb von Berlin wichtige Erfahrungen fürs Leben sammeln wollen.  

Martin Jeutner 

 

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