Der Ukrainekrieg hinterlässt seine Spuren

Jugendliche der Produktionsschule Wriezen renovierten Wohnungen in Falkenberg

Nach wie vor kümmert sich die Stephanus-Stiftung um Familien aus der Ukraine, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Die dabei engagierten Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen bei Stephanus müssen weiterhin viel Zeit und Geduld z.B. für mühsame Behördengänge aufbringen. Julia Morais (Leiterin des Geschäftsbereichs Stephanus Migration & Integration) sagt: „Die behördlichen Anforderungen und Bearbeitungsabläufe sind in jedem Landkreis bzw. jedem Stadtbezirk in Berlin anders. Das ist zeitaufwendig und umso glücklicher sind wir über unsere ehrenamtlich Engagierten, die uns auch in den administrativen Belangen unterstützen.“

Dank gutem Willen und Beharrlichkeit gibt es dennoch zahlreiche schöne Erfolge. In Falkenberg (Märkisch-Oderland) wurden in einem Gebäude der Stephanus-Stiftung vier kleine Wohnungen renoviert. Ausgeführt haben diese Arbeiten junge Auszubildende der Stephanus Produktionsschule Wriezen. Jetzt geht es darum, die Wohnungen mit Mobiliar auszustatten, so dass ein baldiger Bezug möglich ist. Dafür konnten erfolgreich einige Fördermittel beantragt werden.

Im Nachbarschaftszentrum Friedrichshagen (Berlin-Köpenick) wurden zwei russischsprachige Psychologinnen zu je 50 Stellenprozent eingestellt (Siehe Seite). Die beiden Frauen bauen neue psychosoziale Unterstützungs- und Betreuungsangebote auf und machen Gruppenangebote für geflüchtete Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert.

 

Ukrainehilfe im Landkreis Prignitz

Im Landkreis Prignitz können geflüchtete Personen aus der Ukraine bei der Stephanus-Stiftung seit Juni Unterstützung in Anspruch nehmen. Die neue Mitarbeiterin Ina Stiebitz ist Sozialarbeiterin und ergänzt das Team in Wittenberge mit der Stephanus Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) und dem Projekt Kontakt, Information und Selbsthilfe (KIS). Frau Stiebitz verfügt über eine 11-jährige Berufserfahrung in der Arbeit mit Geflüchteten.

Sie unterstützt zum Beispiel bei Fragen zur Freizeitgestaltung, vermittelt Lern- und Spielangebote, bietet Beratung zu gesundheitlichen Fragen an und unterstützt bei psychosozialen Problemen. Darüber hinaus vermittelt Ina Stiebitz in entsprechende Beratungsstellen des Landkreises und ist Ansprechpartnerin in Krisensituationen.

„Mit unseren Netzwerkpartnern bieten wir auch gemeinsame Angebote an“, sagt Ina Stiebitz. So wurde in den Sommerferien zusammen mit der Stadt Wittenberge ein wöchentlich stattfindendes integratives Programm für Kinder und deren Familien durchgeführt. Mit Geflüchteten aus Pritzwalk ging es zum Ende der Ferien auf einen unvergesslichen Ausflug zum Elefantenhof nach Platschow (siehe Foto).  

Dieses Angebot ist zunächst auf ein Jahr begrenzt und ergänzt in Wittenberge die Stephanus Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) sowie das Projekt Kontakt, Information und Selbsthilfe (KIS). Die Finanzierung des Projektes erfolgt aus Mitteln der Aktion Mensch.

 

Integration durch Sport

Auch aus Potsdam gibt es eine schöne Nachricht. In den Stephanus Wohnangeboten für Menschen mit Behinderung auf Hermannswerder leben seit diesem Jahr einige geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine. Die Familie stammt aus der Stadt Saporischschja und integriert sich nach und nach in Potsdam. Tochter Kira ist 7 Jahre alt und trainierte schon in ihrer Heimat sehr intensiv Rhythmische Sportgymnastik.

In Potsdam besucht sie nun die sportbetonte Zeppelin-Grundschule. Zweimal wöchentlich geht sie auch zum Training beim SC Potsdam. Darüber hinaus trainiert sie in einem Raum der Wohnstätte mehrmals in der Woche online mit ihrer ukrainischen Trainerin. Bereits im Juli nahm Kira erfolgreich an den Brandenburger Kinder- und Jugendsportspielen teil.

Die Sammelstelle für Sachspenden auf dem Waldhof Templin ist weiterhin aktiv und kann viele nützliche Dinge an geflüchtete Familien weitergeben. So hat die Unterstützung der Stephanus-Stiftung viele Fassetten und gelingt, weil viele Menschen sich daran beteiligen.

Martin Jeutner
Pressesprecher der Stephanus-Stiftung

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