Wir sind weiter für betroffene Familien da!

Telfefonisch und in dringenden Fällen persönlich sind wir weiter für Familien mit einem schwer kranken Kind oder Elternteil da. In der Krise findet der Stephanus-Kinderhospizdienst aber neue Wege in Kontakt zu bleiben. So fand am 6.April die erste Online-Kindertrauergruppe mit paralleler Elterntrauergruppe statt.

Uns alle stellt die gegenwärtige Situation vor große Herausforderungen. So musste auch der Stephanus-Kinderhospizdienst im März seine Begleitungen vorerst pausieren. Telefonisch und in dringenden Fällen auch persönlich waren die KoordinatorInnen und ehrenamtlichen HelferInnen aber weiter für die Familien da.

Die Koordinatoren Christian Ruffert und Katharina Kreuschner blieben aber nicht untätig und am 6. April war es dann soweit: Die Kindertrauergruppe Sonnenregen fand das erste Mal online statt. Gespannt warteten die beiden Koordinatoren mit zwei in der Kindertrauerbegleitung ausgebildeten Ehrenamtlichen im Online-Raum auf die Kinder und ihre Eltern. Acht der neun Kinder, die sonst die Kindertrauergruppe regelmäßig besuchen, loggten sich nach und nach mit ihren Eltern ein und erschienen auf dem Bildschirm. Nach ein paar technischen Hilfen konnte es dann endlich losgehen. In einem separaten Online-Raum trafen sich die Eltern der parallel laufenden Elterntrauergruppe und hatten die Möglichkeit, sich über ihre aktuelle Situation und ihr eigenes Trauererleben und das ihrer Kinder auszutauschen. Sie stellt die Krise vor besondere Herausforderungen, sind sie doch nun, zusätzlich zu ihrer Trauer, alleinerziehend für ihre Kinder zuständig und momentan meist ohne die sonst notwendige Unterstützung von außen.

In der Kindertrauergruppe wurde derweil die Gedenkkerze angezündet. Ein selbst gewähltes Instrument zu Hause ersetzte den sonst so gängigen Gong und es wurde nach jeder Kerze eine Gedenkminute an den Verstorbenen oder die Verstorbene eingeläutet. Auch die eingangs stattfindende Befindlichkeitsrunde konnte mithilfe einer eigenen, persönlichen Gefühlsraupe stattfinden. Die Kinder hatten dafür vorab ein kleines Päckchen mit ihrer Einladungskarte, einer Schwimmkerze und einer kleinen Gefühlsraupe mit lachendem und weinendem Gesicht zugeschickt bekommen. Mit großer Begeisterung packten die Kinder ihre Päckchen aus, erzählten einige Eltern.

In der Gruppe wurde anschließend eine eigens dafür geschriebene Superheldengeschichte vorgelesen. Die Kinder hatten dann die Möglichkeit, selbst ihre Superhelden vor den Bildschirmen zu malen und zu erzählen, welche Stärken sie besonders gut finden und selbst gern hätten oder haben. In einer Zeit, in der der sonst so wichtige Kontakt zu Freunden fehlt, war es den KoordinatorInnen und Ehrenamtlichen besonders wichtig, die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken und ihre tollen Persönlichkeiten herauszukehren.

Nach einer Runde Lachyoga durften sich die Kinder zum Abschluss wie immer eine Frage zu ihrem verstorbenen Vater oder der verstorbenen Mutter aussuchen, welche dann in großer Runde mit den Eltern zusammen beantwortet wurde.

Die Rückmeldungen der Eltern zur Online-Gruppe waren durchweg sehr positiv. Die Kinder waren sehr zufrieden und hatten unglaublich viel Spaß. Ihnen tat es gut zu sehen, dass auch die anderen aus der Gruppe sich in ganz ähnlichen Situationen wie sie befinden. Zusammen lässt es sich nun doch leichter aushalten.

Wenn auch Sie auf der Suche nach einem Platz in einer Kindertrauergruppe sind, finden Sie hier weitere Informationen. Der Projektkoordinator Christian Ruffert steht für Sie als Ansprechpartner gern zur Verfügung.

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