Mut zur ersten kleinen Tat

Mut zur ersten kleinen Tat

Das „Rothe Haus“ heute ist seit einigen Jahren ein modern umgebautes Wohnhaus für Senioren, die dort selbständig in barrierefreien Appartements leben.

Mit einer Festwoche vom 7. bis 10. Juni 2017 in Brüssow wird an 170 Jahre diakonischer Arbeit in Brüssow und in der Uckermark erinnert. Dazu laden die Stadt Brüssow gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde und dem Stephanus-Seniorenzentrum ein.

Mutig haben sich Christen aus der Region Brüssow vor über 170 Jahren entschlossen, nicht mehr wegzuschauen, wenn die Not einzelner Menschen groß ist. Besonders Kinder und Jugendliche, die keiner mehr wollte, die ohne Liebe und Orientierung aufwuchsen, waren seinerzeit auf Unterstützung angewiesen.

In Brüssow lebten Menschen, die aus christlicher Nächstenliebe zum Handeln bereit waren und „Mut zur ersten kleinen Tat“ bewiesen. Sie gründeten das „Rothe Haus“ und schafften damit bis heute neue Perspektiven für viele Generationen. Daran erinnern Kirchengemeinde und Stadt Brüssow gemeinsam mit dem Stephanus-Seniorenzentrum mit einer Festwoche vom 7. bis 10. Juni 2017 in Brüssow.

Sie beginnt mit einem Festkonzert am 7. Juni in der Brüssower Kirche, das in enger Zusammenarbeit mit dem Orgelverein gestaltet wird. Es musizieren das „Preußische Kammerorchester“ aus Prenzlau und der „Uckermärkische Konzertchor“ unter der Leitung von Jürgen Bischof.

Ein „Historischer Abend“ im Stephanus-Seniorenzentrum am 8. Juni schaut auf die Geschichte sozialer Arbeit in Brüssow. Ihre Wurzeln gehen zurück auf den „Vater der Diakonie“ Johann Hinrich Wichern. Er gründete 1833 in Hamburg das „Rauhe Haus“ für heimatlose Kinder und Jugendliche. Der heutige Vorsteher Dr. Friedemann Green berichtet über Wicherns Wirken in der Uckermark. Darüber hinaus wird auch ein dunkles Kapitel in der Geschichte des „Rothen Hauses“ - die Zeit während des Nationalsozialismus - beleuchtet. Über die Entwicklung zu DDR-Zeiten und nach der politischen Wende berichtet Pastor Werner Braune. Als Direktor leitete er über 25 Jahre die Stephanus-Stiftung.

Ein großes Familienfest am 10. Juni auf der Freilichtbühne am Brüssower See rundet die Festwoche ab. Es beginnt mit einem musikalischen Festgottesdienst, der gemeinsam von Diakonie-Direktorin Pfarrerin Barbara Eschen, Diakonie-Landespastor Martin Scriba, Propst Andreas Haerter und Pastor Matthias Gienke gehalten wird.

Darüber hinaus werden zahlreiche Ehrengäste erwartet, unter ihnen Diana Golze, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im Land Brandenburg. Viel Livemusik, Marktstände, Spiele für Kinder und Erwachsene, Kaffee und Kuchen, gutes Essen und Getränke lassen diesen Tag zum Jahreshöhepunkt in Brüssow werden. Er klingt aus mit einem fröhlichen Tanzabend auf der Freilichtbühne. Darüber hinaus nehmen an diesem Wochenende, von Freitag bis Samstag, über 60 Jugendliche Junger Gemeinden und Konfirmanden aus der Region an einem „Christlichen Jugendcamp“ auf dem Campingplatz teil. Gemeinsam werden sie den Spuren sozialer Arbeit in Brüssow folgen, singen, beten und feiern.

Diese Festwoche wird organisiert von der Evangelischen Kirchengemeinde Brüssow, der Stephanus-Stiftung sowie der Stadt Brüssow. Mit einbezogen sind zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie weitere Akteure aus der Region, die sich freiwillig engagieren.

Der „Mut zur ersten kleinen Tat“ hat vor 170 Jahren viel in Brüssow bewegt. Auch heute ist dieser Mut wieder ganz besonders wichtig. Zeiten, Gesellschaften und Regierungen ändern sich. Aber die Aufgaben, die Verantwortung und die Notwendigkeit des gemeinsamen Tuns bestehen heute und morgen.

Martin Jeutner
Leiter Unternehmenskommunikation

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