Pflegeausbildung verbessern

Pflegeausbildung verbessern

Auszubildende und Führungskräften der Stephanus-Stiftung setzten sich einen Tag lang mit den Inhalten, Anforderungen und Erwartungen in Ausbildungsfragen auseinander.

Auszubildende aus Berliner Stephanus Pflegeeinrichtungen diskutieren mit Leitungspersönlichkeiten und Mentoren über die Pflegeausbildung.

Für eine erfolgreiche Ausbildung zur Pflegefachkraft - darüber sind sich die Expertinnen und Experten aus dem „Arbeitsbündnis Regionalgruppe Berlin-Nord“ einig, muss die Ausbil-dungssituation in den Senioreneinrichtungen der Stephanus Wohnen und Pflege regelmäßig sichtbar dargestellt werden. Der zweite Ausbildungsgipfel, der am 10. Februar 2017 in der Stephanus-Stiftung Berlin-Weißensee stattfand, bot allen Beteiligten und insbesondere den Auszubildenden und Ausbildungsmentoren einen guten Rahmen, um die Ausbildung in der Stephanus Wohnen und Pflege bedarfs- und zukunftsorientiert zu gestalten. Und die Ergebnisse können sich echt sehen lassen!

Der Ausbildungsgipfel brachte rund 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Berliner Seniorenzentren Dr. Harnisch Haus, dem St. Elisabeth-Stift, dem Haus am Weinbergsweg, dem Ernst-Berendt-Haus und dem Elisabeth-Hospizdienst zusammen. Begleitet und unter-stützt wurde die Veranstaltung durch die Recruitingabteilung der Stephanus-Stiftung. Besonders erfreulich war, dass Martina Laß, Lehrerin an der Berufsfachschule BAWI, der Einladung gefolgt war und ihr Wissen aus Theorie und Praxis mit den Anwesenden teilte.

Ziel des Gipfels war, die zum Teil unterschiedlichen Ausbildungssituationen in den Einrichtungen zu analysieren, zu bearbeiten und anhand der Ergebnisse aus den Workshops die Ausbildung gemeinsam und entschlossen zu verbessern. Die Auszubildenden können so auf ihrem Weg zur zukünftigen Pflegefachkraft, individuell gestärkt und erfolgreich ausgebildet werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Absolventinnen und Absolventen auch nach ihrer Ausbildung für die Stephanus-Stiftung zu gewinnen. Mit dem Ausbildungsgipfel setzt sich die Regionalgruppe Berlin-Nord ganz bewusst mit dem viel diskutierten und bundesweit zunehmenden Fachkräftemangel in der Pflege auseinander, und setzt mit ihrem Gipfel übergreifend Akzente für die gesamte Stephanus-Stiftung.

Nach einer offenen Vorstellungs- und Erfahrungsrunde konnten sich die Auszubildenden sowie Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter rotierend in drei Workshops zu den Themen „Website“, „Fremdeinsätze - Hospitationen“ sowie „Praxisanleitung aus Sicht der Auszubildenden und aus Sicht der Mentoren“ gemeinsam mit Einrichtungs- und Pflegedienstleitun-gen, Praxisanleiterinnen, Praxisanleitern und Pflegefachkräften über die betriebliche Gestaltung und Weiterentwicklung der Ausbildung austauschen. Diskutiert wurden Faktoren, die sich förderlich oder erschwerend auf die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft auswirken sowie die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen.

Im Focus standen neben den langfristigen Themenfeldern wie beispielsweise ein Ausbildungskonzept vor allem die Aufgaben und Möglichkeiten, die in kürzester Zeit und mit wenig Aufwand greifbar und umsetzbar sind. Mit der Umsetzung der sogenannten „Low Hanging Fruits“ (niedrig hängende Früchte/Ressourcen) sollen möglichst starke Auswirkungen - für eine bessere Ausbildungssituation in den Einrichtungen - erzielt werden.

Die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen. Im Workshop „Fremdeinsätze - Hospitationen“ machten die Auszubildenden in Teilzeit deutlich, dass sie vermehrt und regelmäßig in anderen (Fach-)Bereichen der Stephanus Wohnen und Pflege eingesetzt werden möchten. Die anwesenden Pflegedienstleitungen sprachen sich für die sofortige Umsetzung aus, vorerst innerhalb der Regionalgruppe Berlin-Nord. Auch eine Ausbildungs- bzw. Schülerstation, die zeitlich begrenzt und authentische Arbeitssituationen abbilden soll, wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrheitlich begrüßt.

Ein besonderes Highlight gab es im Workshop „Website“. Hier wurde der Wunsch nach einer eigenen Azubi-Website geäußert. Erfreulicherweise konnten die Verantwortlichen des Work-shops sofort verkünden, dass durch die Recruitingabteilung eine Azubi-Website bereits im Aufbau ist und noch in der ersten Jahreshälfte 2017 online gehen soll. Mit der Azubi-Website kann auch gleich der Bitte, die Ausbildungsvergütung transparent darzustellen, entsprochen werden. Weitere Anregungen in diesem Workshop waren die Einführung eines Berufsberatungstages für alle Berufe und ein Starter- bzw. Willkommenspaket mit z. B. Lehrbüchern und einer Tasche von den Stephanus Werkstätten.

Als weiteres Low Hanging Fruit ist aus dem Workshop „Praxisanleitung aus Sicht der Auszubildenden und aus Sicht der Mentoren“ die kontinuierliche Weiterbildung der Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter zu nennen. Die Anwesenden dieser Berufsgruppe wünschten sich einen „Praxisanleitertisch“, der u. a. als ein mögliches Gremium für die Mitentwicklung eines Ausbildungskonzepts gesehen werden kann. Die Auszubildenden möchten einen Azubi-Katalog, der als Orientierungshilfe für den gesamten Ausbildungszeitraum genutzt werden könnte. Dies wäre eine gute Grundlage um die Stephanus Wohnen und Pflege und die anderen Geschäftsbereiche der Stephanus-Stiftung kennenzulernen.

Der zweite Ausbildungsgipfel der Regionalgruppe Berlin-Nord - Stephanus Wohnen und Pflege war ein erfolgreicher und gewinnbringender Tag. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass ein Ausbildungsgipfel eine gute Basis bietet, um die Ausbildung zur Pflegefachkraft bedarfs- und zukunftsorientiert weiterentwickeln zu können.

Sebastian Hoyer
Trainee Pflegedienstleitung

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