Vielfalt als Chance

Vielfalt als Chance

Carola Rätz (links) und Annelie Brion wurden vom Vorstand der Stephanus-Stiftung in die Aufgabe der Gleichstellungsbeauftragten berufen.

Gleichstellungsbeauftragte in der Stephanus-Stiftung.

Was können Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter tun, wenn sie sich beruflich bedrängt oder gemobbt fühlen, wenn sie Unrecht erfahren, Fehlverhalten mitbekommen oder sich in einer persönlichen Notsituation befinden? In solchen Fällen gibt es in der Stephanus-Stiftung die Gleichstellungsbeauftragten Annelie Brion und Carola Rätz. Beide Frauen arbeiten an verschiedenen Stellen in der Stiftung, wurden vom Vorstand berufen und sind für alle in der Stephanus-Stiftung ansprechbar.

Annelie Brion ist Mitglied in der Verbund Gesamtmitarbeitervertretung (V GMAV) und arbeitet seit 1991 als Heilerziehungsdiakonin in der Stephanus Wohnstätte für Menschen mit Behinderung Potsdam-Hermannswerder. „Manche denken, dass sich eine Gleichstellungsbeauftragte nur um die Gleichbehandlung von Frau und Mann kümmern soll oder aktiv wird, wenn es um sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz geht“, erläutert Annelie Brion. „Wir stehen jedoch für alle Kolleginnen und Kollegen in sehr unterschiedlichen Situationen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.“ Wenn zum Beispiel Mitarbeitende untereinander Schwierigkeiten haben oder wenn sie durch das herausfordernde Verhalten von Klienten Gewalt erfahren.

Da wo viele Menschen zusammenarbeiten, gibt es gelegentlich Konflikte. Die Frage ist, wissen alle, was man in solchen Situationen tun, an wen man sich wenden kann. „Oft leider nicht“, sagt Carola Rätz. Die Sozialwissenschaftlerin arbeitet im Vorstandsbereich Personal/Finanzen und ist für die Personalentwicklung in der Stephanus-Stiftung verantwortlich. „Zu unseren Themen gehören auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wenn sich jemand diskriminiert fühlt oder anderweitig in eine Notsituation geraten ist“, berichtet Carola Rätz.

Bei über 3600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Verbund der Stephanus-Stiftung sind zwei Gleichstellungsbeauftragte eher überschaubar. Deshalb wird es noch in diesem Jahr sechs weitere Kolleginnen und Kollegen geben, die als „Vertrauenspersonen“ in den Regionen zur Verfügung stehen. Sie kommen alle aus den Reihen der Mitarbeitervertretung und nehmen für diese zusätzliche Aufgabe eine spezielle Schulung in Anspruch.

„Bei diesen Schulungen steht die Vielfältigkeit der Menschen im Mittelpunkt“, erläutert Carola Rätz. Dafür stehe der Begriff „Diversity“ und meint, dass die menschliche Vielfältigkeit bei anderen unterschiedlichste Empfindungen auslösen und Handlungen beeinflussen können. Zum Beispiel, wenn es um die ethnische Herkunft, die sexuelle Identität, das Lebensalter, das Geschlecht, die Religion oder um eine Behinderung geht. „Mit der Vielfältigkeit umzugehen, sie geradezu als Chance anzusehen, ist heute eine sehr wichtige Schlüsselqualifikation“, begründet Carola Rätz.

„Für manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es eine Überwindung, sich in einer Notsituation jemandem zu öffnen“, weiß Annelie Brion. In ihrem langen Berufsleben hat sie da schon einiges erlebt. „Deshalb möchte ich Betroffenen vermitteln, dass wir sehr behutsam und diskret mit Informationen umgehen, wenn sie an uns herangetragen werden.“

Damit alle die Namen der Gleichstellungsbeauftragten und Vertrauenspersonen kennen, wird es zeitnah verschiedene Informationen auf Papier und im Intranet geben. Darüber hinaus ist geplant, dass sich Carola Rätz und Annelie Brion mit den jeweiligen Vertrauenspersonen in den Regionalkonferenzen vorstellen. Auch die gewählten Mitglieder der Mitarbeitervertretungen in den Einrichtungen können dann Auskunft geben.

Mit den insgesamt acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen in den Regionen der Stephanus-Stiftung lebenserfahrene und geschulte Frauen und Männer als Ansprechpartner bereit, die im Auftrag des Vorstandes mithelfen, das gemeinsame Arbeiten und Leben in der Dienstgemeinschaft gut zu gestalten.

Martin Jeutner
Leiter Unternehmenskommunikation

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