Ohne Hilfe geht es nicht

Ein Junge hält ein Schild hoch mit dem er gegen den Krieg in der Ukraine protestiert

Menschen bei Stephanus engagieren sich für die Opfer des Krieges in der Ukraine

Fassungslos sehen wir seit dem 23. Februar, wozu Menschen imstande sind. Die Bevölkerung in der Ukraine wird von russischen Soldaten beschossen. Städte werden bombardiert und Millionen Menschen sind auf der Flucht. Gleichzeitig erleben wir eine außerordentliche Hilfsbereitschaft in den angrenzenden Ländern sowie in Deutschland.

Auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen der Stephanus-Stiftung sind zutiefst berührt und helfen auf verschiedenste Art und Weise. Sehr zügig haben die Stephanus Vorstände Torsten Silberbach und Harald Thiel die Einrichtungsleitungen gebeten zu prüfen, wo es kurzfristig Unterbringungsmöglichkeiten gibt. Bereits am 1. März konnte eine junge Familie aus der Region Berdytschiw im Gästeappartement einer Köpenicker Stephanus-Einrichtung Zuflucht finden. Weil die Mutter auf einen Rollstuhl angewiesen ist, war eine barrierefreie Wohnung sehr wichtig.

Sehr schnell gab es auch Sammlungen von Sachspenden, die in das Polnisch-Ukrainische Grenzgebiet gefahren wurden. So zum Beispiel von Eltern und Mitarbeitenden der Stephanus-Schule, die einen Transport über private Kontakte auf den Weg brachten.

In Bad Freienwalde, Berlin und Templin haben Mitarbeitende Sachspenden zentral eingesammelt und mit Stephanus-Transportern auf den Weg ins Krisengebiet gebracht. Dabei hatten sie auch umfangreiche Lebensmittelspenden aus Küchen von Stephanus-Services mit an Bord.

Die Anteilnahme in den Bereichen der Stephanus-Stiftung ist sehr groß. Überall kommen Kinder und Erwachsene zusammen, um gegen den Krieg zu demonstrieren und für den Frieden zu beten. Bei verschiedenen Veranstaltungen in den Stephanus-Schulen in Berlin-Weißensee und Bad Freienwalde zeigen sich Schüler und Lehrer solidarisch mit den betroffenen Menschen der Ukraine. Kinder der Stephanus-Kita in Kyritz haben am 13. März bei einem Benefizkonzert für die Ukraine in der St. Marienkirche mitgewirkt.

In der Stephanus-Stiftung koordiniert Julia Morais die Hilfsaktionen. Sie leitet den Geschäftsbereich Migration & Integration und wird ehrenamtlich vom früheren Vorstand Pfarrer Hanfried Zimmermann unterstützt. Sie haben alle Hände voll zu tun, das große Engagement bestmöglich miteinander abzustimmen. Inzwischen gibt es auch einen Koordinationsstab für die zahlreichen Hilfsaktivitäten.

Das ist insbesondere auch bei den Wohnmöglichkeiten sehr wichtig. Innerhalb der ersten Märzwochen konnten sowohl in Stephanus-Einrichtungen in Berlin und Brandenburg als auch bei Mitarbeitenden privat aus dem Stand Wohnmöglichkeiten für über 90 Personen bereitgestellt werden. Zahlreiche Helferinnen und Helfer engagierten sich, die Quartiere insbesondere kindergerecht auszustatten und bezugsfertig zu machen.

Zum Beispiel in Bad Freienwalde, auf dem Gelände des Waldhauses: Zwei aktuell leerstehende Gebäude haben die Mitarbeitenden aus der Region in kurzer Zeit ertüchtigt, eingerichtet und ausgestattet. Zunächst zogen dort vier geflüchtete Frauen und zwei Kleinkinder ein (vier Generationen). Auch das kleine Feriendorf im Oderbruch-Zoo Altreetz hat der dortige Trägerverein hergerichtet. Stephanus unterstützt mit Equipment und Hilfsgütern.

In Grünheide konnte Platz für fünf Personen in einer früheren Familienwohngruppe mit vier Zimmern sowie einem Wohn- und Essbereich kurzfristig zur Verfügung gestellt werden. „Mit viel Elan durch die Hauswirtschaftskräfte, die Haushandwerker und anderen Mitarbeitenden des Elisabethhauses in Eggersdorf waren die Räumlichkeiten in kurzer Zeit hergerichtet“, berichtet Denise Kniesche, Referentin für Pädagogik und Qualitätsmanagement im Geschäftsbereich Kinder, Jugend & Familie. Bettdecken, Matratzen, Bettwäsche, Handtücher und Hygieneartikel wurden durch Mitarbeitende oder Angehörige von Mitarbeitenden gespendet. „Selbst unsere betreuten Kinder des Elisabethhauses sammelten Spenden aus ihren Taschengeldern und gingen Lebensmittel für die Flüchtlinge einkaufen. Ein großer Dank hier meinerseits an die Mitarbeitenden und Kinder“, sagt Denise Kniesche.

Im Stephanus-Treffpunkt Bad Freienwalde, wie auch an anderen Orten, wurden zahlreiche Sach- und Geldspenden abgegeben. Koordinatorin Kerstin Schwandtke berichtet: „Mit tatkräftiger Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen aus Bad Freienwalde konnten wir jede Menge Päckchen packen. Diese werden gezielt an Säuglinge, Kleinkinder, Kinder oder erwachsene Menschen auf der Flucht vor dem Krieg verteilt.“

Nun geht es an die praktische Begleitung vor Ort. Weiterhin werden gezielt und bedarfsgerecht Sach- und Geldspenden für die Ukraine-Hilfe entgegengenommen und weitergeleitet.

Darüber hinaus hatte die Stephanus-Stiftung bei der Diakonie Katastrophenhilfe ein separates Spendenkonto eingerichtet. Die dort eingehenden Spenden kommen verlässlich den notleidenden Menschen aus der Ukraine zugute. Bis zum 14. März sind bereits nahezu 5.000 Euro dort eingegangen.

Die Stephanus Vorstände Torsten Silberbach und Harald Thiel sagen: „Wir freuen uns über das tolle Engagement unserer Mitarbeitenden, den bedrohten Menschen aus und in der Ukraine zu helfen. Die Gesamtzahl der bis zum 31. März 2022 eingehenden Spenden stocken wir aus dem Stiftungsvermögen auf den nächsten 10.000er Betrag auf.“

Ohne die Unterstützung von ehrenamtlichen Mitarbeitenden wär vieles nicht möglich. Bonny Lotzow koordiniert in der Stephanus-Stiftung das Ehrenamt. Sie konnte schon eine ganze Reihe von Personen gewinnen, die mit ihren Kultur- und Sprachkenntnissen mithelfen, das Ankommen und die nächsten, insbesondere formellen Schritte der Geflüchteten, meist Kinder und Frauen, zu bewältigen.

„Das Engagement, das uns aus vielen Teilen der Gesellschaft erreicht, ist großartig“, sagt Bonny Lotzow. „Wir sind dafür sehr dankbar und hoffen, dass uns viele der Ehrenamtlichen auch über längere Zeiträume unterstützen können, um den Menschen aus der Ukraine nachhaltig zu helfen.“

Inzwischen besuchen geflüchtete Kinder bereits Stephanus-Kindergärten und Stephanus-Schulen, so in Berlin-Weißensee und Templin. Teilweise konnten Frauen für ein Praktikum in Stephanus-Einrichtungen gewonnen werden.

Dem Krieg und der Angst etwas entgegenzusetzen, gelingt in der Stephanus-Stiftung sehr gut. Das ist sehr ermutigend, denn diese Unterstützung wird sicher noch eine ganze Weile nötig sein.

Martin Jeutner
Pressesprecher der Stephanus-Stiftung

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