Gemeinsam stark, auch virtuell - Videobetreuung für Kitakinder in Coronazeiten

Virtuelle Angebote der Evangelischen Stephanus-Kita Weißensee

Seit dem Ausbruch der Pandemie ist auch für die Kitas vieles anders. Die Evangelische Stephanus-Kindertagesstätte in Berlin-Weißensee hat neue Wege beschritten, nachdem klar wurde, dass die bisherigen Maßnahmen nicht mehr ausreichen für die Betreuung in einem zweiten Lockdown.

„Zunächst haben wir noch mit den Kindern telefoniert, viele Briefe hin- und hergeschickt“, erinnert sich Kitaleiterin Judith Becker-Sydow. Die Eltern richteten geschlossene Chatgruppen ein, luden Erzieherinnen und Erzieher dazu. Hier wurden dann Bastelangebote geteilt, Bilderbücher vorgelesen und Ostergrüße versandt.

Mittlerweile sind die technischen Möglichkeiten und das Know-How aller Beteiligten gewachsen. So nutzt das Team seit diesem Jahr ein datenschutzkonformes Padlet, eine Art digitale Pinnwand. Hier werden Puppentheater, Kinderyoga, Bilderbuchgeschichten, Kamishiabi-Geschichten oder Lieder und Bewegungsspiele für die Kitakinder dargestellt. Die Kitaleitung ergänzt das Angebot mit einer „KiViKo“. Das ist eine digitale Kindervideokonferenz. Darüber hinaus gibt es wie im ersten Lockdown persönliche Telefonanrufe und Briefe mit Bastelideen und Materialien, die den Kindern zugeschickt werden.

Wie oft mit den Familien und den Kindern telefoniert wird, spricht und plant das Kita-Team eine Woche im Voraus. „Wir wissen sehr gut um die elterliche Dreifachbelastung durch Arbeit, Kinderbetreuung und der Sorge, keinem gänzlich gerecht zu werden“, sagt Judith Becker-Sydow. „Unsere Angebote sollen daher die Betreuung zu Hause erleichtern.“

Nach dem Prinzip der „Offenen Arbeit“ finden die Kita-Mitarbeitenden ihre Aufgaben: manche telefonieren lieber, manche entpuppen sich als äußerst kreativ im Erstellen von Bastelfilmchen, die nächsten arbeiten lieber in der Notbetreuung. „Das Team ist äußerst kollegial, kreativ und flexibel“, lobt die Kitaleiterin ihre Kolleginnen und Kollegen.

In Weißensee sind seit Anfang März von den rund 50 Kindern wieder 30 vor Ort in der Notbetreuung, das entspricht der vom Senat festgelegten Obergrenze. Als größte Herausforderung sieht Judith Becker-Sydow die ständigen Veränderungen der behördlichen Auflagen sowie den Spagat, immer mehr Kinder vor Ort zu betreuen, ohne die Kinder, die noch zuhause sind, aus den Augen zu verlieren.

Doch seit Dezember letzten Jahres gibt es Erleichterung: Die Stephanus-Stiftung hat der Kita zwei Luftfiltergeräte sowie FFP2-Masken zur Verfügung gestellt. „Große Hoffnung setzen wir auch in die nun bald anstehenden Impfungen“, ergänzt Becker-Sydow.

Eines ist der engagierten Kitaleitung sehr wichtig: „Ohne den Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis hätten wir besonders die letzte Zeit nicht so gut schaffen können. Hier lässt keiner den anderen im Stich, gemeinsam sind wir stark.“

Ihre persönlichen Helden der Pandemie aber sind die Kinder. Sie müssten so viel Rücksicht nehmen und seien in ihren sozialen Entwicklungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt.

Viele kommen zuhause aber auch gut klar, erzählen, dass sie nun schon anfangen selbstständig zu backen oder riesige Legolandschaften in Ruhe aufbauen, weil Mama in einer Konferenz ist. Ich finde unsere Stephanus-Kinder einfach ganz, ganz großartig und bin sehr dankbar, sie alle ein Stück auf diesem Weg und auch durch diese oft schwere Zeit begleiten zu können“, sagt Judith Becker-Sydow.

Susanne Gonswa
Referentin Unternehmenskommunikation

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