Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Gespräch mit Mitarbeitenden und Bewohnern einer Pflegeeinrichtung der Stephanus-Stiftung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn besucht das Ernst-Berendt-Haus in Berlin-Weißensee

Am 25. Juni 2018 besuchte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) das Ernst-Berendt-Haus in Berlin-Weißensee.

In der Pflegeeinrichtung der Stephanus-Stiftung traf der Minister mit Bewohnern und Mitarbeitenden zusammen. In den Gesprächen ging es vorrangig um die Wohn- und Pflegequalität sowie die Attraktivität der Pflegeberufe. Dabei erfuhr der Minister aus erster Hand, wie sich der Personalmangel auf Bewohner und Mitarbeitende auswirkt.

Eine Bewohnerin berichtete dem Politiker, dass den Mitarbeitenden wenig Zeit für die individuelle Zuwendung bleibt. Bedingt durch den Einsatz von Leasingkräften fällt der häufige Wechsel von Ansprechpartnern den Bewohnerinnen und Bewohnern schwer. Aus Sicht der Pflege besteht die Herausforderung darin, zügig auf Personalveränderungen zu reagieren, um Dienste und Aufgaben abzusichern, ergänzte Einrichtungsleiter David Weißhoff.

Überrascht zeigte sich Bundesminister Spahn beim Thema „erhöhter Einsatz von Leasingkräften in der Pflege“. Offensichtlich war ihm dieses Thema zur Sicherung der Fachkraftquote in der Pflege unbekannt.

Bei seinem Gespräch verwies Minister Jens Spahn auf verschiedene Bausteine für die Fachkräftesicherung. Bis zum kommenden Jahr will er zum Beispiel einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Pflegebranche durchsetzen. Auch die Akquise von Fachkräften aus dem Ausland möchte er unterstützen. Nur das Zusammensetzen vieler Maßnahmen wirke effektiv, sagte der Minister in Berlin-Weißensee.

Unter anderem müsse auch die Attraktivität der Ausbildung gesteigert werden. Bei seinem Besuch kam der Bundespolitiker deshalb auch mit einer Auszubildenden ins Gespräch. Sie berichtete aus ihrem Alltag und wünschte sich, dass die Politik jetzt loslegt und Entscheidungen trifft.

„Wir müssen die Vergütung der Ausbildung und die Arbeit in der Pflege deutlich attraktiver gestalten können“, fordert Sabine Sickau, Leiterin des Geschäftsbereiches Wohnen und Pflege. Es sei sehr schwierig, die Ausbildungskosten auf die Bewohner der Einrichtungen umzulegen. In den 16 Stephanus Wohnen und Pflege-Einrichtungen wird die Erstausbildung (in der Regel drei Jahre) zur Pflegefachkraft angeboten, aber auch die berufsbegleitende Ausbildung.

Allein in Brandenburg leben rund 112.000 pflegebedürftige Menschen. Mehr als die Hälfte ist über 80 Jahre alt. Im Geschäftsbereich Stephanus Wohnen und Pflege sind derzeit rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als 70 Personen absolvieren in den Stephanus Pflegeeinrichtungen eine Ausbildung.

Deutschlandweit ist die Altenpflege eine wachsende Branche. Laut Statistischem Bundesamt wurden zwischen 2013 und 2015 etwa 80.000 neue Stellen geschaffen. Über eine Million Menschen arbeiten derzeit in der Altenpflege. 85 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen.

Martin Jeutner
Leiter Unternehmenskommunikation

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