Junge Menschen in den Friedensdienst nach Israel entsendet

Seit mehreren Jahren begleitet die Stephanus-Stiftung das friedenstiftende Engagement der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Diese gemeinnützige Organisation entsendet in jedem Jahr junge Menschen, die sich in verschiedenen Ländern weltweit mit sozialer Arbeit für Versöhnung und Verständigung einsetzen. In einem Gottesdienst in der Friedenskirche in Berlin-Weißensee wurde am 9. September 2018 auch Paula Boldt gesegnet und in diesen Dienst entsendet.

Mit einer finanziellen Unterstützung der Stephanus-Stiftung wird die junge Berlinerin (Jahrgang 1999) einen 12-monatigen Freiwilligendienst in Israel leisten. In der Einrichtung „Beit Uri“ in der Stadt Afula (im Norden Israels, zwischen Nazareth und Jenin) leben Erwachsene und Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung. Paula Boldt ist ein Jahr Teil der Lebensgemeinschaft dort. Sie wird die Bewohnerinnen und Bewohner durch den Alltag unterstützen und begleiten.

Darüber hinaus wird Paula Boldt an einem Tag der Woche in einem Tageszentrum für Überlebende der Schoa tätig sein. Dazu gehört auch, betagte Überlebende der NS-Verfolgung zu Hause zu besuchen. Dort geht sie ihnen im Haushalt etwas zur Hand, geht mit ihnen spazieren, erledigt Einkäufe und leistet ihnen manchmal einfach nur Gesellschaft. Viele dieser Menschen sind jetzt im hohen Alter und haben die traumatischen Erlebnisse der Vergangenheit nicht verarbeitet oder leiden unter den Erlebnissen ihrer Eltern.

Für den Vorstandsvorsitzenden der Stephanus-Stiftung Pastor Torsten Silberbach ist die Unterstützung dieses Friedensdienstes ein wichtiges Anliegen: „Versöhnung durch direkte Hinwendung zu den Menschen gehören zu den Grundsätzen unserer Arbeit. Deswegen begleiten wir Paula Boldt mit unseren guten Wünschen.“

Die Anerkennung der Schuld für die nationalsozialistischen Verbrechen steht am Anfang des Gründungsaufrufs von Aktion Sühnezeichen. Er wurde 1958 bei der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland verlesen, die in der Friedenskirche der Stephanus-Stiftung stattfand. 

Paula Boldt ist in Zehlendorf zur Schule gegangen und legte während ihrer Schulzeit besondere Schwerpunkte auf Kunst, Musik und Deutsch, fand aber auch großen Gefallen an Latein, Philosophie und Politik. Nach dem Abitur sammelte sie bereits erste Arbeitserfahrungen und ermöglichte sich auf diese Weise eine längere Reise.

Martin Jeutner
Leiter Unternehmenskommunikation

 

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