Ein kalter Dezembermorgen in Berlin. Aus der Panke steigt der Nebel auf. Die Sonne scheint schon hinter dem Horizont hervor und bringt den Morgenfrost märchenhaft zum Glitzern.
Vor dem Seniorenzentrum am Bürgerpark sind die Vorbereitungen in vollem Gange: Die Zelte für die Marktstände wurden schon am Tag vorher aufgestellt und jetzt richten Herr Hausherr und fleißige Helfer Tische ein, verlegen Stromanschlüsse nach draußen und bringen die Lichter an. Noch wirkt alles ruhig...
...aber nur von außen.
Im Haus selbst stehen alle Zeichen auf Emsigkeit, denn der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) hat sich ausgerechnet für heute zur Begutachtung des Hauses angemeldet! Also werden die letzten geforderten Vorbereitungen getroffen, Listen ausgedruckt, der Raum für die Prüfung der Strukturdaten vorbereitet und so vieles mehr. Frau Lindenau sucht noch einmal den Kontakt zu den Mitarbeitenden, versucht zu unterstützen und zu beruhigen. Warum beruhigen, werden sich einige von Ihnen fragen, eigentlich kennen die Mitarbeitenden die Prüfungen doch schon seit vielen Jahren? Doch nicht ganz, unser Seniorenzentrum ist die erste Einrichtung unseres Unternehmens, die nach den neuen Prüfrichtlinien geprüft wird. Somit wissen wir alle nicht, was uns in den nächsten zwei Tagen erwartet. Während nun Frau Müller, Frau Lindenau und Frau Roth-Steiner die Mitarbeitenden des MDK begrüßen und sie sich Fragen zur Struktur, zum Personal, zu Konzepten und vielem mehr stellen müssen, bereiten Frau Sloof, Frau Rauchhaus und viele Helferinnen und Helfer den Weihnachtsmarkt weiter mit vor.
Inzwischen ist es Mittag. Der erste Teil der Prüfung ist beendet und dieser war geprägt von einem unterstützenden und beratenden Gespräch der Kollegen des MDK.
Auf dem Gelände vor unserem Haus treffen nach und nach die Standbetreiber ein und der Weihnachtsmarkt nimmt Gestalt an. Wie in jedem Jahr ist die Anspannung groß, wird alles zur rechten Zeit fertig sein? Kurze Unruhe - wo bleibt die musikalische Begleitung? Wo ist unser Pastor, um den Markt zu eröffnen? 14.20 Uhr - endlich - die Musik ist da. Aber durch ein Telefonat erfahren wir, dass die Andacht auf 15.00 Uhr verschoben werden muss. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind schon draußen, die Feuerschalen brennen und die Standbetreiber wollen ihre Waren anbieten. Also eröffnet den Markt pünktlich um 14.30 Uhr Frau Müller, die Einrichtungsleiterin des Seniorenzentrums am Bürgerpark. Noch ein kurzes Musikstück und Herr Pastor Silberbach ist auch schon da. Mit einer kurzen Andacht, die uns zeigt, auch einmal zur Ruhe kommen zu dürfen, begrüßt er im Namen der Stephanus-Stiftung und der Stiftung Schönholzer Heide alle Gäste und Mitwirkende des Weihnachtsmarktes. Im Anschluss daran geht es mit einem musikalischen Programm von Schülerinnen und Schülern von der Arnold-Zweig-Schule weiter. Sie spielen auf verschiedenen Instrumenten einige gemütliche und fröhliche Weihnachtslieder.
Während das Markttreiben im vollen Gange ist, begleiten Frau Lindenau und Frau Roth-Steiner die Kollegen des MDK, während diese Bewohner und Mitarbeitende befragen, Medikamente überpüfen und sich die Dokumentation zeigen lassen. Gegen 15.30 Uhr war der erste Tag der Prüfung beendet.
Von Anfang an war der Markt gut besucht - kein Wunder bei dem diesjährigen Angebot: Von Schmuck über Keramik und Stricksachen bis hin zum selbstgebastelten Untersetzer und auch Hörbüchern war einiges geboten. Für das leibliche Wohl wurde u.a. durch Gulasch, Bratwurst, Langosch und natürlich Glühwein gesorgt. Für die kleinen und großen Kinder gab es ein Karussell zum Herumwirbeln, beim Entenangeln konnte man kleine Preise gewinnen. Ein besonderes Highlight waren auch in diesem Jahr wieder die Tiere der Arche zum Anfassen und Bestaunen.
Auch Frau Lindenau und Frau Roth-Steiner kamen nach dem ersten Teil der überstandenen Prüfung sichtlich erleichtert auch zum Markt und freuten sich an dem bunten Treiben.
Um 16.00 Uhr betrat der 40-köpfige Schülerchor der Reinhold-Burger-Schule die Bühne des großen Festzelts. Abwechselnd sangen die Jugendlichen Weihnachtslieder und trugen Gedichte vor. Ein wunderbarer Auftritt, den die Besucherinnen und Besucher des Marktes so schnell nicht vergessen werden.
Wir haben uns alle sehr gefreut, dass viele Gäste, auch aus der Stephanus-Stiftung, aus der Tagespflege auf dem Gelände, Mieterinnen und Mieter der Wohnungen und viele Gäste mehr diese Stunden wieder gemeinsam mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern verbracht haben. Der gemütliche Kreis um die Feuerschale hielt auch noch lange nachdem wir mit wunderbaren Klängen des Posaunenchores offiziell den Markt gegen 18.30 Uhr "beendet" hatten.
An dieser Stelle wieder ein großes DANKE an alle Helferinnen und Helfer, die ihre Zeit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern geschenkt haben. Nur so ist so eine Veranstaltung möglich.
Doch nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt und wir freuen uns alle schon wieder auf das nächste Jahr!
Wir sagen rechtzeitig Bescheid, an welchem Tag der Markt sein wird.
Herzlich grüßen,
Vera Sloof, Sozialarbeiterin und Katrin Müller, Einrichtungsleiterin
Zu guter Letzt:
Drei Tage vor Weihnachten haben wir erfahren, dass die Prüfung des MDK für unser Haus sehr zufriedenstellend bewertet wurde und keine Qualitätsmängel festgestellt wurden.
"ALLES IST MÖGLICH" was für eine wunderbare Zusage für 2020!