Diakon Wolfram Döring
Wolfram Döring

Was mir wichtig ist

Türbegegnungen im Advent – Es gibt auch gute Nachrichten!

Leider gehen gute Nachrichten in der Hektik des Alltages und der Flut der täglichen Informationen unter. Ruhige, besinnliche Tage soll die Zeit vor dem Weihnachtsfest bringen. Doch die Geschäftigkeit dieser Tage lässt die Frage aufkommen: Hat das alles noch etwas mit dem Advent und seiner Botschaft zu tun? Sind solche Werte noch gefragt? Und was erwarten wir da eigentlich?

 

Christen erinnern sich in der Zeit der Erwartung an die Ankunft (lateinisch adventus) der Geburt Jesu, dem Geschehen vor über 2000 Jahren und der Ankunft in unserem Herzen.

 

Im bekannten und beliebten Lied „ Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ wird der Advent besungen. Das Lied kann als eine „Gebrauchsanweisung“ für den Advent verstanden werden. Eine Melodie der Hoffnung, des Vertrauens und der Freude. Türen sollen geöffnet werden, die verschlossen waren. Es ist an uns, den Mitmenschen Türen zu öffnen und sie eintreten zu lassen. Nach dem Öffnen wird es möglich, auf Andere zuzugehen, den Menschen in unserer Nähe Aufmerksamkeit und Interesse zu schenken. Begegnungen an einer Tür und dem Eintreten sind mit einem Miteinander des Vertrauens verbunden. In diesen konkreten Situationen setzen Menschen in uns ihr Vertrauen. Diesem entgegengebrachten Vertrauen können wir in Verantwortung begegnen.

 

In unserem persönlichen und dienstlichen Leben erleben wir „Türbegegnungen“. Uns alle verbindet die Erfahrung vom Ende der Sorglosigkeit, der Freude und des Glücks. Dann droht die Gefahr zu verzagen und den Lebensmut zu verlieren.

 

Wenn Menschen so verzweifelt sind, ist es gut, wenn ihnen Türen offen stehen und sie in der Begegnung und Begleitung durch uns Kraft und Zuversicht schöpfen können. Diese erfahrende „Türbegegnung“ kann ihnen Hoffnung schenken.

 

Manchmal ist aber das Leid so unbeschreiblich, die Situation so ohne positive Zukunft, dass vielleicht nur eine Tür zu einer anderen Welt sie vor einem Absturz in die endgültige Hoffnungslosigkeit bewahren kann, die Tür, die uns an Weihnachten geöffnet wird. Auch zu dieser Tür dürfen wir Frauen, Männer und Kinder begleiten und sie spüren lassen, dass wir ihnen nahe sind.

 

Unsere heutige Welt braucht diese Mitmenschen und Werte vom Advent. Wenn wir so auf die Adventszeit schauen, endet sie nicht am 24. Dezember 2021.

 

Und so wünsche ich Ihnen, dass der Advent für Sie eine gute Nachricht auf dem Weg zu einer frohen Weihnacht ist.


Ihr
Diakon Wolfram Döring

Einrichtungsleiter Seniorenzentrum Ulmenhof
Berlin-Köpenick

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