Corona - Verantwortung und Weitsicht bei Stephanus

Björn Schwarzenberger

Björn Schwarzenberger

Schon vor dem Jahreswechsel berieten Geschäftsbereichsleitungen, Vorstand und Corona-Vorsorge-Stab darüber, wie den Auswirkungen neuer Corona Mutanten zu begegnen sei. Mit verschiedenen Maßnahmen haben sich alle Bereiche vorbereitet: Unter anderem wurden Schutzmaterialien in zusätzlichen Mengen angeschafft sowie Personaleinsatz und Notfallpläne überarbeitet. Dabei ging es z. B. auch um die Prüfung, welche Leistungen im äußersten Ernstfall von Personalknappheit von wem in welchen Zeiträumen erbracht werden müssen. Im Mittelpunkt stand und steht immer das Wohl der Menschen, für die die Stephanus-Stiftung Verantwortung trägt.

Deshalb gehörte es zur Vorbereitung auch zu schauen, welche Personalressourcen im Notfall zur Verfügung stehen und aktiviert werden können. Schon über die Weihnachtsfeiertage war es gelungen, Mitarbeitende aus den Zentralen Diensten für Einsätze in Wohnbereichen zu gewinnen, um die Fachkräfte dort zu entlasten. Zu Beginn des neuen Jahres wurden ehemalige und ehrenamtliche Mitarbeitende angeschrieben als auch Mitarbeitende aus den Zentralen Diensten und allen Verwaltungsbereichen bei Stephanus. Das Ziel ist bei drohender Personalknappheit in den Einrichtungen kurzfristig auf bereitwillige Mitarbeitende zugehen zu können.

Obwohl die Impfquote in der Mitarbeiterschaft der Stephanus-Einrichtungen über 90 Prozent liegt, beschäftigt viele das Thema Impfpflicht. Nach wie vor wirbt die Stephanus-Stiftung für das Impfen und hat bereits verschiedene Maßnahmen dazu angeboten. Neben betrieblichen Impfangeboten und Freistellungen für Impftermine hat der Corona-Vorsorge-Stab auch ein telefonisches Gesprächsangebot für Mitarbeitende mit dem Arzt Björn Schwarzenberger aus der Betriebsarztpraxis Dr. Lisa Schenk eingerichtet.

Der Facharzt für Arbeitsmedizin und für Innere Medizin/Nephrologie stand mehrfach mehrere Stunden für telefonische Fragen von Mitarbeitenden zur Verfügung, die anonym bleiben konnten. Über seine Erfahrungen sprach Martin Jeutner mit ihm:

Herr Schwarzenberger, bei welchen Fragen haben Stephanus Mitarbeitende Ihren Rat gesucht?

Meistens bei persönlichen Problemen oder Sorgen im Zusammenhang mit der Corona-Schutzimpfung. Insbesondere wenn seltene Vorerkrankungen vorlagen oder Angehörige von Mitarbeitenden gravierende Komplikationen nach der Impfung hatten. 

Was war Ihr Eindruck, bewegte die Anrufenden am meisten?

Das Thema Nebenwirkungen ist bei Impfungen immer sehr zentral. Dabei geht es um die Sorge der persönlichen Verträglichkeit des Impfstoffes. Zum Teil aber auch um die Sorge, was im Rahmen der Impfpflicht mit dem Erhalt des Arbeitsplatzes ist, wenn die Angst vor Nebenwirkungen groß ist. 

Was konnten Sie den Anrufenden mit auf den Weg geben?

Die Sorgen und Argumente vieler Menschen sind mir aus meinem beruflichen und privaten Kontext vertraut. Ich nehme ihre Ängste und Sorgen immer sehr ernst und weiß auch, dass dies auch die Stephanus-Stiftung tut. Ich hoffe, ich konnte Fragestellungen erklären, Sachinformationen richtigstellen und etwas zur Beruhigung einiger beitragen. 

Was würden Sie der Stephanus-Stiftung raten, wie die Verantwortlichen mit den Sorgen und Vorbehalten von Mitarbeitenden umgehen sollten?

Geduld und die Bereitschaft zuzuhören, finde ich sehr wichtig. Aber auch Transparenz und Klarheit: Kommunizieren Sie, was die epidemische Lage erfordert. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Hygienemaßnahmen sind notwendig. Dazu gehören auch die berufsgruppenbezogene Impfpflicht und die sich daraus ergebenen Konsequenzen.

Was könnten oder sollten wir Ihrer Meinung nach noch tun, um die Kolleginnen und Kollegen in der aktuellen Situation zu bestärken?

Ich erlebe die Stephanus-Stiftung als eine tolle Gemeinschaft. Stärken Sie weiterhin den „Team Spirit“ und verdeutlichen Sie, dass es um die Verantwortung und Dienste für die Menschen geht, die Ihnen vertrauen. Diese Personengruppen zu schützen, sie bestmöglich zu versorgen und zu begleiten, ist Ihre Aufgabe. Die eigenen Bedenken in Bezug auf die Schutzimpfung sollten ausgeräumt und ggf. zum Schutz der zu betreuenden Personen hinten an gestellt werden.

Meinen Sie, dass solche telefonischen Beratungen hilfreich sind und wiederholt werden sollten?

Prinzipiell finde ich das gut. Der durchaus berechtigte Gesprächsbedarf ist da und das Zeitfenster von vier Stunden wurde sehr gut genutzt. Auch die Resonanz der Anruferinnen und Anrufer war überwiegend positiv. Aber ich bitte die interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch um etwas Geduld, wenn die Leitung gerade besetzt ist. Bitte versuchen Sie es dann später noch einmal. 

Vielen Dank, für das Gespräch, Herr Schwarzenberger.

Der Corona-Vorsorge-Stab wird in Abstimmung mit der Betriebsarztpraxis Dr. Lisa Schenk weitere telefonische Sprechstunden abstimmen. 

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