Zur aktuellen Situation der Corona-Pandemie mahnt Ute Jaross, Leiterin des Frauenzentrums Treptow-Köpenick, achtsam zu sein und hinzuschauen. „Gewalt gegen Frauen sieht ganz unterschiedlich aus. Angefangen mit einem „unverfänglichen” Spruch im Alltag, Witzen, die eigentlich gar nicht so witzig sind. Gewalt kann aber auch psychisch sein: Demütigungen, Beleidigungen oder Bedrohungen. Dies darf nicht verharmlost werden!“
Zu befürchten ist, dass durch die Corona-Pandemie die häusliche Gewalt zunimmt. Beratungsstellen vermelden einen immensen Anstieg der Hilferufe, in Berlin offiziell um 30%, die Dunkelziffer der Betroffenen ist weitaus höher. Das Bundesfamilienministerium erwartet ein gesichertes Gesamtbild für Deutschland zur häuslichen Gewalt erst Ende des Jahres. Sichere Daten liefert dann die Jahresauswertung der polizeilichen Kriminalstatistik.
Frauen werden überdurchschnittlich oft Opfer aller Arten von Gewalt. So wird etwa jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner getötet. Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen macht das Frauenzentrum der Stephanus-Stiftung nochmal aufmerksam auf die Akut-Sprechstunde:
„Wir weisen nochmal besonders auf unsere Akut-Sprechstunde hin. Unter der Telefonnummer 0151 40664799 sind wir anonym und kostenlos erreichbar.“, ergänzt Jaross. Gewalt gegen Frauen und Mädchen darf nicht Normalität sein, verharmlost werden, noch darf eine Gesellschaft ihre Augen davor verschließen!
Susanne Gonswa
Referentin
Unternehmenskommunikation