Stephanus hilft weiterhin geflüchteten Menschen aus der Ukraine

Vorstand und Mitarbeiter der Stephanus-Stiftung unterhalten sich mit einer geflüchteten Frau aus der Ukraine

Anastasiia Smirnova übersetzte das Gespräch mit Vorstand Harald Thiel (v. rechts), Diakon Peter Sehmsdorf, Julia Morais und Irina Panchuk

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hilft die Stephanus-Stiftung geflüchteten Menschen. Sehr kurzfristig haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einer Spendenaktion der Stephanus-Stiftung für die Diakonie-Katastrophenhilfe beteiligt. Dabei kamen über 12.000 Euro zusammen. Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern! Der Stephanus-Vorstand hat diesen Betrag nun auf 20.000 Euro aufgestockt, um die diakonische Nothilfe für Geflüchtete zu unterstützen.

In Berlin und Brandenburg konnte die Stephanus-Stiftung in den letzten Wochen für über 100 Kinder und Erwachsene Quartiere, Kita- und Schulplätze bereitstellen. Einige Erwachsene haben bereits verschiedene Arbeitsmöglichkeiten in Stiftungseinrichtungen aufgenommen.

Irina Panchuk (2.v.l.) absolviert derzeit ein Praktikum im Ernst-Berendt-Haus (Berlin-Weißensee) und begleitet dort pflegebedürftige Menschen. Andere arbeiten im Bereich Bildung, Gebäudemanagement oder Eingliederungshilfe.  

Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stephanus-Stiftung haben sich in den letzten Wochen neben ihren täglichen Aufgaben und ehrenamtlich der Begleitung und Betreuung geflüchteter Menschen aus der Ukraine gewidmet. Insbesondere wegen der schwierigen und sehr zeitaufwendigen Anmeldeverfahren bei den zuständigen Behörden war das eine große Herausforderung, die viel Geduld erforderte.  

„In den nächsten Wochen konzentrieren wir uns auf die Integration der bereits aufgenommenen geflüchteten Menschen mit Deutschkursen und anderen Angeboten“, sagt Geschäftsbereichsleiterin Julia Morais. Derzeit sind die Aufnahmekapazitäten ausgeschöpft, doch weitere Möglichkeiten werden geprüft.  

Martin Jeutner
Pressesprecher der Stephanus-Stiftung

 

Verständigung trotz unterschiedlicher Sprachen

Der Stephanus FeD (Familienentlastender Dienst) in Brüssow engagiert sich gemeinsam mit der Kirchengemeinde und anderen Ehrenamtlichen in der Betreuung ukrainischer Kinder. Dazu hat unsere Kollegin Lena Marie Schmidt diese Erfahrungen aufgeschrieben:   

Wie hört man zu, wenn man die Sprache nicht versteht? Wie kommuniziert man, ohne miteinander zu reden? Wie baut man eine Bindung ohne verbale Kommunikation auf? Diese und weitere Fragen stellten wir uns, als es hieß: „Wir werden die ukrainischen Kinder betreuen“.   

Um die Sprache zu lernen, fehlte die Zeit. Nicht mit ihnen zu reden, war auch keine Option. Also gingen wir ohne sprachliche Vorkenntnisse, aber mit viel Engagement, in die Betreuung. Wir versuchten, durch Mimik, Gestik und Körpersprache so viel wie möglich zum Ausdruck zu bringen. Nur wenn es gar nicht funktionieren wollte, nutzten wir den Übersetzer.

Am Anfang war es sehr schwierig; sowohl für die ukrainischen Kinder als auch für uns. Sie waren sehr schüchtern und zurückhaltend. Wir waren schließlich Fremde, die sie nicht verstanden. Doch durch ganz einfache Dinge, wie zusammen malen, etwas basteln oder Ball spielen, fassten die Kinder Vertrauen und wurden mutiger. Sie fingen an mit uns zu reden und zu lachen.

Die Betreuung findet nun wöchentlich statt, während die Mütter an einem Deutschkurs teilnehmen und wird durch ehrenamtlich Helfende der Kirchengemeinde Brüssow unterstützt. Wenn nun die Betreuung beginnt, laufen die Kinder auf uns zu, umarmen uns, erzählen und zeigen uns viel. Die Verständigung durch Mimik und Gestik klappt inzwischen nahezu perfekt.

Man muss also nicht die gleiche Sprache sprechen, um sich zu verstehen. Manchmal reicht es, wenn man einfach authentisch und ehrlich ist und einfach „macht“.

Lena Marie Schmidt
Familienentlastender Dienst Brüssow

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