Harald Hauswald kam zur Ausstellungseröffnung am 23. Februar nach Biesenthal und sagte: „Die Zeit in der Stephanus-Stiftung war für meinen späteren Werdegang eine ganz wichtige Erfahrung. Besonders interessant war für mich zu erleben, welche Nähe die Menschen mit Behinderung beim Fotografieren zugelassen haben.“
Dokumente christlicher Nächstenliebe
Mit großer Sensibilität lichtete Harald Hauswald Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Stephanus-Einrichtungen ab, die in der offiziellen DDR nur wenige Beachtung fanden. Inklusion - also ganz normale und gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung - hatte wenig Platz in der sozialistischen Politik. Überwiegend kirchliche Einrichtungen machten sich seinerzeit für die Belange von Menschen mit Einschränkungen stark.
Weil Harald Hauswald seinerzeit von den DDR-Behörden in seiner künstlerischen Arbeit eingeschränkt wurde, stellte ihn der damalige Direktor Pastor Werner Braune 1981 als Fotograf in der christlichen Stephanus-Stiftung an. Bis 1990 war Hauswald Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit und dokumentierte zahlreiche Veranstaltungen oder Begegnungen mit Politikern.
Harald Hauswald, geboren 1954 in Radebeul, ist Gründungsmitglied der Agentur OSTKREUZ. Inzwischen gab es über 250 Einzelausstellungen von Harald Hauswald zu sehen, u.a. in Frankreich, den USA, der Schweiz, in Italien und den Niederlanden. Seine Foto-Reportagen sind u.a. veröffentlicht in GEO, Stern, Zeitmagazin und Das Magazin. 1997 wurde Hauswald mit dem Bundesverdienstkreuz und 2006 mit dem „Einheitspreis – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit“ geehrt.
In Biesenthal verantwortet die Stephanus-Stiftung eine Wohneinrichtung für 30 erwachsene Menschen mit Behinderung.
Martin Jeutner
Pressesprecher