Best of Berlin – Das Oberlin-Seminar schneidet als beste Schule in Berlin ab

Religionspädagogin Dr. Erdmute Nieke vor der „Klagemauer“

Religionspädagogin Dr. Erdmute Nieke bot den Studierenden an, ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen an einer „Klagemauer“ zu hinterlassen.

Corona, Lockdown und auf Abstand bleiben – wahrlich keine guten Voraussetzungen für die Abschlussjahrgänge 2020 des Oberlin-Seminars.

In dem evangelischen Schulzentrum der Stephanus-Stiftung war der Lockdown nicht nur für die Schülerinnen und Schüler sehr belastend. Auch das Lehrerkollegium musste schnell und viel umorganisieren, angefangen von der schwierigen Lage der technischen Ausstattung bis hin zu neuen Kommunikationswegen, auch mit Eltern. Die Sorgen, ob die Schülerschaft und Studierende die Abschlussprüfungen antreten können, wie die Prüfungsvorbereitung aussehen soll und die persönliche Bindung zu den Lehrkräften aufrecht erhalten werden kann, beschäftigte die 24 Lehrerinnen und Lehrer um Schulleiterin Dana Geisthardt.

Auch die Einführungsfeiern für die neuen Jahrgänge im August wollten organisiert werden. „Normalerweise haben wir immer in der Pauluskirche gefeiert“, sagt Dana Geisthardt. Doch für dieses Jahr hat die Religionspädagogin Dr. Erdmute Nieke eine schöne Lösung gefunden, die allen gut gefiel. In fünf Etappen wurden die jeweiligen Jahrgangsstufen auf dem Gelände des Oberlin-Seminars in Lichterfelde begrüßt. Eine eigens angelegte „Klagemauer“ ließ Raum für Ängste, Wünsche und Hoffnungen der vergangenen und kommenden Monate. Hier konnten alle einen Zettel hinterlassen, denn die Sorgen waren groß.

„Wir hatten viele Prüflinge, die befürchteten, ihren Abschluss unter diesen Bedingungen nicht zu schaffen“, resümiert Dana Geisthardt. Aber auch Eltern und eigene Mitarbeitende waren verunsichert. „Das macht schon etwas mit den Menschen, mit dem Team und der Beziehung zueinander“, ergänzt Geisthardt.

Flexibilität und schnelle Lösungen in Corona-Zeiten

Doch die Kreativität des Lehrerkollegiums lobt die 47-Jährige im Anschluss sehr: „Schnell haben wir eine Schulcloud noch vor den Osterferien eingerichtet und Elternbriefe zur Beruhigung geschrieben. Die Prüfungen wurden verschoben und umorganisiert. Die Kolleginnen und Kollegen haben sogar durch die Osterferien hindurch mehr gearbeitet, um für die Schulgemeinschaft da zu sein. Wechselseitige Workshops und Mikroschulungen fanden statt. Zukünftig sollen uns auch die Jugendlichen unterstützen. Sie sind in technischen Dingen häufig weit voraus und unterstützten unsere neuen digitalen Prozesse.“

Der Erfolg gibt der Schule recht: Trotz widriger Umstände haben alle Prüflinge der Fachoberschule ihre Abschlüsse bestanden. Dabei erreichten sie den besten Notendurchschnitt in den schriftlichen Prüfungsfächern von ganz Berlin.

Die Schule ist stolz darauf, in dieser Zeit alle Prüfungen für die Abschlüsse staatlich geprüfte Sozialassistentin /Sozialassistent und Erzieherin/Erzieher sowie für die Fachhochschulreife so gut gemeistert zu haben.

Neue Wege und Ideen sind dabei entstanden, die vormals in weiter Ferne schienen: So denkt man über die Produktion eines digitalen Oberlin-Morgenradios nach, will die Social-Media-Kanäle deutlich stärker nutzen, um in den Austausch zu treten. Nichtsdestotrotz freut sich Schulleiterin Dana Geisthardt über eins besonders: endlich wieder verlässlich Präsenzunterricht durchführen zu können.

Susanne Gonswa
Referentin Unternehmenskommunikation

Zurück

Diesen Artikel ausdrucken