Prediger und Brückenbauer

Zum 80. Geburtstag von Generalsuperintendenten i. R. Martin-Michael Passauer

Aus Anlass des 80. Geburtstages von Generalsuperintendenten i. R. Martin-Michael Passauer hat die Stephanus-Stiftung zu einer festlichen Andacht in die Friedenskirche nach Berlin-Weißensee eingeladen. Erwartet werden zahlreiche Personen, die den beruflichen Lebensweg des früheren Vorsitzenden des Kuratoriums der Stephanus-Stiftung begleitet haben. 

Zeit:         Freitag, 20. Januar 2023, 14.00 Uhr
Ort:          Friedenskirche in der Stephanus-Stiftung, Albertinenstraße 20, 13086 Berlin

„Die Gemeinschaft der Heiligen“ – ein Abschnitt aus dem christlichen Glaubensbekenntnis, ist Martin-Michael Passauer sehr wichtig: „Dieser Gemeinschaft fühlte und fühle ich mich bis heute verpflichtet und tief verbunden. Deshalb habe ich mich von Anfang an meiner Dienstzeit dafür eingesetzt, dass auch die Kirchengemeinde, der Kirchenkreis, die Landeskirche, die Ökumene und die weltweite Christenheit eine Gemeinschaft ist“.  

Neben seinen zahlreichen Tätigkeiten in der Landeskirche setzte sich Martin-Michael Passauer immer auch für die Aufgaben und die Mitarbeitenden in der Diakonie ein. Viele Jahre als Stiftsamtmann in Marienfließ (Prignitz) sowie seit 1992 als Mitglied und Vorsitzender der Kuratorien der St. Elisabeth-Stiftung und Stephanus-Stiftung. Ermutigend und voranbringend begleitete Passauer den Prozess der Zusammenführung dieser beiden diakonischen Träger im Jahr 2010. 

Die Stephanus-Stiftung ist eine diakonische Stiftung mit Sitz in Berlin. Durch ihre gemeinnützigen Tochtergesellschaften bietet sie soziale Dienste für Menschen im Alter an, für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung sowie für Kinder, Jugendliche und Familien. Darüber hinaus verantwortet die Stephanus-Stiftung Bildungsangebote, einen Hospizdienst sowie Dienste für geflüchtete Menschen. Alle diese Angebote werden täglich von nahezu 10.000 Menschen an über 120 Standorten in Berlin und Brandenburg in Anspruch genommen. Für rund 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie etwa 80 Auszubildende ist die Stephanus-Stiftung mit ihren Tochtergesellschaften eine verlässliche Arbeitgeberin. Rund 700 Ehrenamtliche unterstützen die tägliche Arbeit.

Informationen aus der Vita:

Nach seinem Theologiestudium trat Martin-Michael Passauer 1969 seine erste Pfarrstelle in Berlin-Weißensee an. Dort setzte er Schwerpunkte in der integrativen Gemeindearbeit sowie in der Jugendarbeit. 1976 berief man ihn zum Stadtjugendpfarrer für Berlin (Ost). In dieser Funktion wirkte er in der kirchlichen Friedensbewegung mit sowie in der „Offenen Arbeit“. Er war beteiligt an der Organisation von Stadtjugendsonntagen, Bluesmessen und Friedenswerkstätten. Für den Olof-Palme-Friedensmarsch in Ost-Berlin 1987 trug er Mitverantwortung. 
Ab 1984 übernahm Passauer eine Pfarrstelle an der Berliner Sophienkirche in Berlin-Mitte und war von 1988 bis 1991 persönlicher Referent von Gottfried Forck, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg - Region Ost. 
Organisatorisch war Martin-Michael Passauer am Protest oppositioneller und kirchlicher Gruppen gegen die Manipulation der DDR-Kommunalwahlergebnisse vom 7. Mai 1989 beteiligt. 
Im November 1989 wurde er Mitglied und später Vorsitzender der Kommission zur Untersuchung der Stasi-Übergriffe auf die Demonstranten vor der Berliner Gethsemanekirche im Oktober 1989. 
In der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ arbeitete Passauer von 1992 bis 1995 mit. Die Kirchenleitung berief ihn in das Amt des Superintendenten des Kirchenkreises Berlin Stadt III (Prenzlauer Berg und Mitte) von 1992-1995. Im Jahr 1996 wurde er zum Generalsuperintendenten des Sprengels Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz berufen.

Von zwei biblischen Gedanken fühlt sich der Jubilar bis heute getragen: "Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken, denn der Herr ist treu, der sie verheißen hat" (Hebräer 10.23) sowie "Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft bewahre Eure/unsere Herzen und Sinne in Christus " (Philipper 4.7). „Diese beiden Texte sind mein Bekenntnis bis heute“, sagt Martin-Michael Passauer. „Als Gemeinschaft der Heiligen können wir das auch im 21. Jahrhundert nicht laut genug in die Welt und ihren Alltag hineinrufen“. 

Martin-Michael Passauer ist Träger des Verdienstordens des Landes Berlin und des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland. In der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde er im Frühjahr 2017 als langjähriges Mitglied des Fachbeirates Gesellschaftliche Aufarbeitung/Opfer und Gedenken zu dessen Vorsitzenden gewählt und im November 2022 wiedergewählt. 
 

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