Hier liegen meine Wurzeln

die Urenkelin des Stiftungsgründers

Anlässlich der Festwoche besuchte Barbara Oberlin (77) im Juni die Stephanus-Stiftung in Berlin-Weißensee. Jonathan Harnisch, Mitarbeiter der Unternehmenskommunikation, hat sich mit ihr unterhalten.

Seit 2018 hat uns Barbara Oberlin nicht mehr besucht. Deswegen antwortet sie auf die Frage, wie es sich anfühle, nach vier Jahren Pause die Stephanus-Stiftung wiederzusehen, mit einem strahlenden „Schön!“.  

Barbara Oberlin lächelt breit und staunt über die vielen Veränderungen, die seit dem letzten Besuch passiert sind. Wer ihr zufällig über den Weg läuft, weiß nicht, wie viel von Stephanus in ihr steckt. Barbara Oberlin ist die Ur-Enkelin von Ernst Berendt senior, Gründer der Stephanus-Stiftung, und Enkelin von Ernst Berendt junior, Direktor der Stephanus-Stiftung von 1919 bis 1938.  

Auch wenn sie in Baden-Baden geboren wurde und später mit ihren Eltern in die Schweiz zog, „liegen doch hier meine Wurzeln“, sagt Barbara Oberlin. Denn trotz neuer Direktoren und der Teilung Deutschlands, brach der Kontakt zur Gründerfamilie nie ab.  

Immer wieder besuchte Barbara Oberlin, früher auch mit ihrer Mutter Waltraut Berendt, die in Weißensee groß geworden war, das Werk ihrer Vorfahren und die Gräber ihres Großvaters und Urgroßvaters auf dem Friedhof in der Pistoriusstraße/Ecke Roelckestraße.

So steht Barbara Oberlin auch in diesem Jahr andächtig in der Friedenskirche und freut sich, wie die Sonne durch die Fenster im Altarraum scheint. Schon zu Zeiten von Ernst Berendt senior waren im Chor der damals noch viel kleineren Friedenskirche Fenster gewesen, die aber nach dem Krieg aus Kostengründen zugemauert wurden. Erst nach der Wende füllte sich der Altarraum wieder mit Sonnenlicht, dank der großzügigen Spende von Barbara Oberlins Mutter. „Nun kann man durch diese Fenster wieder dem Jahresverlauf folgen und sehen, wie die Bäume grünen, welken und kahl werden, um dann wieder neu zu beginnen“, freut sich Barbara Oberlin.

Wenn man sie fragt, wie sich die Stiftung im Laufe der Zeit verändert hat, so antwortet sie lachend: „Alles hat sich verändert.“ Die Stiftung ist offener geworden, begehbarer und sichtbarer. Wenn man auf das Gelände möchte, muss man wortwörtlich „nicht mehr an der Pforte klingeln“. Die Öffnung freut Barbara Oberlin jedes Mal, wenn sie zu ihren Wurzeln zurückkehrt.

Jonathan Harnisch

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