Ungleichbehandlung beim Corona-Bonus

der Pastor Torsten Silberbach

Pastor Torsten Silberbach

Am 19. Mai 2022 hat der Deutsche Bundestag einen Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen beschlossen. Das bedeutet für die Mitarbeitenden in der Stephanus-Stiftung, dass nur Mitarbeitende in den Einrichtungen der Alten- und Langzeitpflege einen Bonus der Bundesregierung erhalten.

„Als Vorstände der Stephanus-Stiftung freuen wir uns zunächst, dass viele Mitarbeitende diesen Bonus bekommen. Dennoch bedauern wir die ungerechten Regelungen des Bundestages“,  sagt Pastor Torsten Silberbach, Vorstandsvorsitzender der Stephanus-Stiftung. „Wieder wurden die vielen Kolleginnen und Kollegen nicht berücksichtigt, die sich in der Corona-Pandemie ebenso engagiert und mutig für die auf Unterstützung und Assistenz angewiesene Menschen eingesetzt haben.“

Bereits im Vorfeld der Abstimmung schrieb der Vorstand allen Bundestagsabgeordneten einen Brief, die ihre Wahlkreise dort haben, wo auch die Stephanus-Stiftung soziale Dienste verantwortet. Darin verwiesen sie nachdrücklich auf die außerordentlichen Leistungen der Mitarbeitenden und die durch sie bewältigten Herausforderungen. Die Abgeordneten wurden aufgefordert, sich auch für die Anerkennung und Wertschätzung der anderen Berufsgruppen mit einer Bonuszahlung einzusetzen. Leider hat dieser Appell nicht zu einem Umdenken der Mehrheit im Deutschen Bundestag geführt.  

In den letzten zwei Jahren hatte die Stiftung mit eigenen Möglichkeiten versucht, diese ungleiche Wertschätzungspolitik etwas auszugleichen. „In der aktuell sehr angespannten Finanzierungssituation ist es jedoch nicht möglich, allen Mitarbeitenden eine gerechte Corona-Bonuszahlung zukommen zu lassen“, bedauert der Vorstand in einem Brief an die Mitarbeitenden.  

Dennoch hat sich die Stephanus-Stiftung der Forderung des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe (BeB) angeschlossen, die die Ungleichbehandlung und Benachteiligung vieler Mitarbeitenden in diakonischen Unternehmen entschieden ablehnt. Dort heißt, es sei das absolut falsche Signal an die vielen Fachfrauen und Fachmänner, die im sozialen Dienst für Menschen ebenso dringend benötigt werden.
 

Martin Jeutner
Pressesprecher der Stephanus-Stiftung

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