„Alles muss klein beginnen…“

Sophia Nehrig, Sozialpädagogin „der ersten Stunden“, mit Detlef Engler - ein „Bewohner der ersten Stunde“. Vor dreißig Jahren wechselte er aus einer stationären Unterbringung in die Wohngemeinschaft in Schöneberg, in der er bis heute lebt. Im Rahmen der AG „Freiraum“ des ABB-Köpenick hat er eine Bilderreihe gemalt, die den Titel „Wachsen“ trägt und daher sehr gut zum Jubiläum passt. Daraus ist ein Geburtstagskalender entstanden, der im Rahmen des Jubiläums herausgegeben wurde und käuflich erworben werden kann: (Preis 10,-€ über ulmenhof.abw@stephanus.org zu bestellen)

Die Ambulante Betreuung Berlin (ABB), Büro Köpenick, feierte im September ihr 30-jähriges Jubiläum mit einer festlichen Andacht. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trafen sich auf dem Ulmenhof, um an die Anfänge des Wohnangebotes zu erinnern und die erfolgreiche Arbeit zu feiern.

Im Rahmen der Andacht veranschaulichte Anke Bähr, Einrichtungsleiterin des ABB- Köpenick, wie sich der ABB entwickelt hat. Bereits Mitte der 80er Jahre zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner des Ulmenhofes in eine eigene Wohnung. Das erste betreute Einzelwohnen am Standort war geboren – und bildete die Keimzelle des späteren ABB- Köpenick.

Dabei ergab sich seine eigentliche Geburtsstunde 1993 aus einem Zufall: Weil einem anderen Träger Bewohner für eine leerstehende Wohnung fehlten, auf dem Ulmenhof jedoch Menschen lebten, die gut auch in einer WG außerhalb des Ulmenhofes leben konnten, wurde 1993 eine Wohnung in Berlin-Schöneberg bezogen. Bis heute ist diese für fünf Menschen ein Zuhause. In den Folgejahren entstanden weitere Wohngemeinschaften im Stadtteil Köpenick.

38 Menschen mit Assistenzbedarf in sieben Wohngemeinschaften

„Die Ambulante Betreuung in Köpenick ist in den letzten 30 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen“, fasst Anke Bähr den Rückblick zusammen. Heute gibt es insgesamt sieben Wohngemeinschaften in den Stadtbezirken Berlin-Köpenick und Berlin-Schöneberg, in denen 38 Menschen mit Assistenzbedarf leben. Zudem wohnen 25 Menschen in eigenen Wohnungen.  

Begleitet werden sie von etwa 30 Mitarbeitenden. „Weniger sichtbar, dafür umso wesentlicher ist das innere Wachstum eines jeden, welches durch ein achtsames Miteinander von Bewohnerinnen und Bewohnern und den Mitarbeitenden ermöglicht wird. Unsere Assistenz besteht heute grundlegend darin, die bei uns lebenden Menschen in der Wahrnehmung ihrer eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu befähigen und diese ernst zu nehmen. Die individuelle Unterstützung richtet sich daran aus. Es geht darum, Barrieren abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen – das ist der aus dem Bundesteilhabegesetz abgeleitete Auftrag an uns“, betont Anke Bähr.

Miriam Doberschütz
Referentin Unternehmenskommunikation

Zurück

Diesen Artikel ausdrucken