Ohne viele Worte, sondern mit Taten und Gesten der Hilfe geht an verschiedenen Orten in der Stephanus-Stiftung die Unterstützung geflüchteter Menschen weiter. Mehrere Familien haben bereits eine eigene Wohnung gefunden. Die kleinen Appartements in Falkenberg (MOL) sind inzwischen eingerichtet und werden bezogen.
Aus so mancher Notlösung entwickelten sich gute Lebensbedingungen. Das betrifft insbesondere die Kinder. Sie leiden sehr unter der Trennung ihrer Familie von den Vätern und Ehemännern, die sich Zuhause der russischen Aggression entgegenstemmen. Da ist es gut, wenn die Kinder in einer freundlichen Umgebung verlässliche Strukturen haben. In der Stephanus Kita Fuchsbau in Bad Freienwalde konnten bereits sechs ukrainische Kinder aufgenommen werden und ein Kind besucht die Grundschule am Ort. Die Laurentiusschule unterrichtet einen Jugendlichen mit Autismus, begleitet von einem Einzelfallhelfer.
Als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung konnten in Bad Freienwalde, Wittenberge sowie an weiteren Stephanus-Standorten mit zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern „Dankeschön-Abende“ begangen werden. Im Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick setzen sich seit Monaten viele Ehrenamtliche für geflüchtete Menschen aus der Ukraine ein. „Mit diesem Abend konnten wir Danke sagen für alle Zeit und Mühen, die die Ehrenamtlichen aufgewendet haben, um zu helfen, wo Hilfe nötig war“, sagt Katja Schurig, Leiterin im Nachbarschaftszentrum Friedrichshagen. „Sie waren hoch engagiert mit Begleitdiensten, Übersetzungen bis hin zur Bereitstellung von Wohnmöglichkeiten“, ergänzt die studierte Sozialarbeiterin. Auch die anwesende Sozialstadträtin Carolin Weingart (DIE LINKE)) und MdA Dunja Wollf (SPD) bedankten sich bei den Unterstützer*innen und für das Engagement der Stephanus-Stiftung in der Ukrainehilfe.
Dirk Obenaus leitet die Stephanus-Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung in Potsdam, wo auch Gäste aus der Ukraine aufgenommen wurden. Er berichtet: „Wir hatten am 1. Dezember ein schönes Treffen von Geflüchteten aus der Ukraine und Ehrenamtlern in Templin und aßen gemeinsam in einem griechischen Restaurant. Derzeit sorgen sich die ukrainischen Gäste sehr um ihre Angehörigen. Da war das Treffen für sie eine willkommene Gelegenheit, Freunde und Bekannte wiederzusehen und sich auszutauschen.“
Angesichts der aktuellen Kriegssituation sorgt sich Enrico Barsch um die Verlängerung der bisherigen Mietverträge mit den Gästen aus der Ukraine, die von den regionalen Kommunen finanziert werden. In seinem Verantwortungsbereich hat auch er geflüchtete Menschen aufgenommen. „Wir müssen uns auf eine längere Unterstützung einstellen und uns entsprechend vorbereiten“, sagt Barsch, der die Stephanus Seniorenzentren in Strausberg und Grünheide leitet.
Sofie und Abby in Kyritz haben die vorweihnachtliche Zeit im letzten Jahr ganz neu erlebt. Im Vergleich zur komplizierten Welt der Erwachsenen können sie sich in ihrer behüteten Kinderwelt begegnen, gemeinsam spielen und lernen. In diesen Zeiten gibt es für Kinder nichts Wichtigeres.
Diakon Martin Jeutner