Was hat der Osterhase mit der Auferstehung zu tun?

Alle freuen sich auf Ostern. Unzählige essbare Osterhasen verschiedenster Varianten gehen über die Ladentische. Zahllose Ostereier werden gefärbt oder kunstvoll bemalt. Doch was haben Osterhase und Ostereier eigentlich mit dem christlichen Osterfest zu tun?

Wir Christen feiern das Osterfest in Erinnerung an die Auferstehung von Jesus Christus. Nachdem einer seiner Gefährten ihn verriet, wurde Jesus nahe Jerusalem an ein Kreuz geschlagen, wo er mit anderen verurteilten Verbrechern einen qualvollen Tod starb. Seine Angehörigen durften ihn danach abnehmen und legten ihn in eine Grabeshöhle. Mit einem großen Stein verschlossen sie diese Ruhestätte, um den Leichnam zu schützen. Das war am heute so benannten Karfreitag. Nach alter Tradition wollten Jesus nahe stehende Frauen seinen Körper am dritten Tage nach seinem Tod einbalsamieren. Doch als sie an die Grabhöhle kamen, war sie leer. Ein Engel aber sagte ihnen, dass Jesus auferstanden ist. Wenig später gab sich Jesus anderen Gefährten zu erkennen, so dass auch diese dann erkannten, ja, Jesus Christus ist auferstanden.  

 

Ostern ist die Überwindung des Todes

Das damalige Byzanz (heute Istanbul) galt von 565 bis 1453 als christliches Zentrum. Seinerzeit war der Hase ein Symbol für Jesus Christus. Hasen sind die Tiere, die als erste Art im Frühjahr Nachwuchs bekommen. Nach uraltem heidnischem Glauben ist er deshalb ein Fruchtbarkeitssymbol und galt als ein Bote der Frühlingsgöttin Ostara.  

Die sechs Wochen „Passionszeit“ vor Ostern ist für Christ*innen eigentlich Fastenzeit. In diesen Wochen sollten auch keine Eier verzehrt werden. Deshalb sammelten sich im frühen Mittelalter Mengen von Eiern an, die die Bauern auch als Zahlungsmittel für die Pacht und Zinsen verwendeten. Zahlreiche Eier, die dennoch übrigblieben, wurden durch das Hartkochen haltbar gemacht und erhielten den katholischen Segen „benedictio ovorum“. Um diese gesegneten Eier dann von den anderen zu unterscheiden, wurden sie eingefärbt. Bis heute ist das Ei auch ein Symbol für die Auferstehung Jesu.  

Das Suchen der Ostereier oder auch die Verbindung zu den Osterhasen sind erst einige Jahrhunderte später aufgekommen. Etwa im 19 Jahrhundert hat die Spiel- und Süßwarenindustrie diese Traditionen erfolgreich aufgenommen und als Verkaufsstrategie genutzt.  

Für viele Menschen ist Ostern eine Zeit der Familienfeste und Ferien. Für uns Christinnen und Christen ist Ostern eine Zeit der Freude. Denn mit der Auferstehung Jesu feiern wir die Überwindung des Todes durch Gottes Liebe, die nicht endet mit dem Tod.

Diakon Martin Jeutner
 

Die Osterzeit bei Stephanus

Die Menschen in Einrichtungen der Stephanus-Stiftung bereiten sich auf unterschiedliche Weise auf die Osterzeit vor. In der neu eröffneten Evangelischen Stephanus-Grundschule Pritzwalk ist es in diesem Jahr eine Premiere. Gemeinsam mit der Pfarrerin am Ort und einer Theaterpädagogin findet im März eine Projektwoche statt. Dabei geht es darum, Szenen der biblischen Ostergeschichte einzuüben und vorzustellen.  

In der Stephanus-Grundschule Weißensee bereitet sich die Schulgemeinschaft z.B. durch „die gute Tat am Tag“ vor. Dabei wählt sich jedes Kind ein Kind aus, mit dem es sonst eher weniger zu tun hat. Und diesem Kind erweist es dann einen guten Dienst ohne, dass das andere Kind davon etwas merkt oder erkennt, von wem der Gefallen kommt.  

Im Seniorenzentrum Ulmenhof werden österliche Kulturangebote mit Gedichtlesungen und Musik angeboten. Wer möchte, kann sich mit basteln und malen an der österlichen Ausschmückung der Einrichtung beteiligen. Am Karfreitag lädt Diakon Wolfram Döring zu einer Andacht ein und am Ostersonntag zu einem feierlichen Gottesdienst nach dem Osterfrühstück.

In der Wohnstätte Haßleben (Uckermark) lädt Leiterin Antje Lachmann die Bewohnerinnen und Bewohner am Abend des Gründonnerstags zu einer Abendmahlsandacht am Lagerfeuer ein. Um ihr Wissen über die Bedeutung des christlichen Osterfests zu aktivieren, kommen sie vorher in der Karwoche ins Gespräch. Am Karfreitag ist ein gemeinsamer Gottesdienst in der Dorfkirche des Ortes vorgesehen.  

Die Bewohner*innen im Haus Weide, Potsdam-Hermannswerder, beginnen den Ostersonntag mit einem Gottesdienst in der Inselkirche mit anschließendem Osterfeuer und Osterbrunch. Schon in den Wochen vor dem Fest werden Osterkränze gebastelt, um die Räume zu schmücken. Auch ein Osterspaziergang mit Frühlingsliedern ist vorgesehen.

In der landwirtschaftlichen Betriebsstätte der Stephanus-Werkstatt Heilbrunn (Ostprignitz-Ruppin) sehen die Kolleginnen und Kollegen um Ostern herum, der Geburt von Kälbern der rund 30 Mutterkühe entgegen.

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