Am 2. September 1990 wurde die Laurentiusschule im Waldhaus gegründet. Zunächst unterrichteten zwei Mitarbeiterinnen fünf Kinder mit Behinderung der 1. Klasse. In einer Baracke, mitten im Wald, nahe der heutigen Köhlerei, gab es genug Platz für die Kinder.
Britta Jandke war damals eine der beiden Lehrerinnen und erinnerte sich: „Jahrelang lebten die Kinder nur im Waldhaus. Jetzt konnten sie erstmals in eine richtige Schule gehen wie andere Kinder auch.“ Dazu muss man wissen, dass es für viele Kinder mit Behinderung zu DDR-Zeiten kein Recht auf Bildung gab.
Schon ab 1991 fand der Unterricht im ehemaligen Gutshaus im nahegelegenen Dorf Cöthen statt. Zwar hatte die wachsende Schule dort mehr Platz, jedoch nur eingeschränkt barrierefrei. Als Alternative verständigte sich die Stephanus-Stiftung mit der Stadt Bad Freienwalde über die Nutzung der einstigen Geschwister-Scholl-Schule. Im Jahr 2007 fand der Umzug in die Johannisstraße statt. Heute unterrichten und begleiten dort 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 100 Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
An der Feierstunde am 2. September nahmen nur die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 – 13 teil. Dort berichtete Britta Jandke aus den Anfängen der Schule.
„Wir feiern heute auch 30 Jahre Engagement von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagte Pastor Torsten Silberbach in seinem Grußwort. Sie hätten gezeigt, was alles möglich ist in Zeiten, wo es nicht immer leicht war.
Die Laurentiusschule gehört mittlerweile ganz selbstverständlich zur Schullandschaft der Stadt Bad Freienwalde. „Unsere Schulbedingungen sind nicht vergleichbar mit denen vor 30 Jahren“, sagte Marlies Sydow. „Heute wird über die Schulpflicht unserer Schülerinnen und Schüler nicht mehr diskutiert und das ist gut so.“
Martin Jeutner
Pressesprecher
