Ehrenamt schafft neue Perspektiven - Der erste Durchgang des Projektes „Ehrenamt PLUS“ ging erfolgreich zu Ende

Uta Weltzer (Absolventin), Bonny Lotzow (Projektkoordinatorin), Steffen Mangold (Projektkoordinator) und Claudia Tennikait-Handschuh (Leiterin der Stephanus-Akademie, Projektleitung) (v.l.n.r.).

Uta Weltzer hat das Programm „Ehrenamt PLUS“ erfolgreich absolviert und erhält ihr Zertifikat von Bonny Lotzow (Projektkoordinatorin), Steffen Mangold (Projektkoordinator) und Claudia Tennikait-Handschuh (Leiterin der Stephanus-Akademie, Projektleitung) (v.l.n.r.).

Neue Perspektiven durch ein Ehrenamt ist das Ziel des Projektes „Ehrenamt PLUS“, das seit Oktober 2019 in der Stephanus-Akademie läuft. Die drei Bausteine des Programms sind eine praktische ehrenamtliche Tätigkeit, ein vielseitiges Kursangebot sowie eine intensive Beratung und Begleitung durch das Team der Stephanus-Akademie. Der Abschluss des ersten Durchganges wurde am 24. August 2020 gefeiert: Auf dem Kirchplatz der Stiftung in Berlin-Weißensee erhielten die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Zertifikate und tauschten dabei ihre Erfahrungen und Zukunftspläne aus.

Mit Bonny Lotzow, der zentralen Ehrenamtskoordinatorin der Stephanus-Stiftung, zog Daniela Schalhorn eine erste Bilanz:

Frau Lotzow, wer waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Es waren sieben Frauen und ein Mann, die das Programm komplett durchlaufen haben. Das Projekt richtet sich sowohl an Arbeitssuchende, die sich beruflich orientieren wollen, als auch an Menschen im Ruhestand, die diese Lebensphase sinnvoll gestalten möchten.

Inwiefern hat die Corona-Pandemie das Programm beeinträchtigt?
Eigentlich hatten wir viermonatige Programmdurchläufe geplant. Durch Corona haben wir jedoch den Zeitraum verlängert. Die Umstellung auf das Online-Lernen hat uns besonders herausgefordert.

Erfreulich war, dass die Teilnehmenden auf diese Weise ihre Kenntnisse im Umgang mit Soft- und Hardware stark erweitern konnten. Ich habe mich sehr darüber gefreut, wie zuverlässig und mutig sie bei der Sache waren.

Und wie lief das mit den Ehrenamtseinsätzen?

Drei Teilnehmende waren im familienentlastenden Dienst tätig. In diesen Corona-Zeiten noch wesentlich häufiger als vorher, da der Bedarf wegen Kitaschließungen und Home-Office in den Familien höher war. Ihr Engagement wurde sehr wertgeschätzt und war eine tolle Entlastung.

In den Kitas und den Seniorenzentren war Ehrenamt während Corona natürlich nicht möglich. Als Alternative haben wir Telefonpatenschaften eingeführt. Ein Supervisor der Telefonseelsorge hat uns in einer Online-Schulung die „Grundlagen der Telefonbetreuung“ nahegebracht. So konnten wir die Teilnehmenden auf eine Telefonpatenschaft für Bewohnerinnen und Bewohner vorbereiten, die besonders von Einsamkeit betroffen sind. Hier suchen wir übrigens noch dringend Seniorenzentren, die entsprechend interessierte Bewohner und Bewohnerinnen vermitteln. Wer Interesse hat, möge sich bitte bei mir melden!

Was ist Ihr Resümee nach dem ersten Durchgang?

Ehrenamt PLUS ist ein tolles Projekt, das sowohl den Teilnehmenden als auch unseren Einrichtungen einen großen Mehrwert bringt. Für die Stephanus-Stiftung ist es auch ein guter Weg zur Mitarbeitergewinnung: So besetzen wir derzeit eine offene Stelle durch eine Teilnehmerin und haben vier Teilnehmende für ein langfristiges Ehrenamt im Elisabeth Diakoniewerk, im Ernst-Berendt-Haus und bei Stephanus vor Ort gewonnen. Alle acht Teilnehmenden haben sich im Rahmen des Projekts erfolgreich als Alltagsbegleitung nach § 45a SGB XI qualifiziert. Einige entschieden sich – dadurch, dass sie bei uns in neue Berufe hineingeschnuppert haben – für eine Aus- und Weiterbildung zum Beispiel in Richtung Heilerziehungspflege und Betreuungsassistenz. Wir werden sie weiter unterstützen und auf entsprechende Stellenangebote in der Stiftung aufmerksam machen.

Übrigens: Ein großes Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen, die das Projekt tatkräftig begleitet haben!

Wie war das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Durchweg positiv. Für die Teilnehmenden ergaben sich viele Perspektiven. Sie fühlen sich motiviert und gestärkt, sind stolz und haben neue Ideen. Eine Teilnehmerin sagte: „Das Projekt kam wie ein Geschenk genau zur richtigen Zeit – ich bin glücklich, dass ich hier gelandet bin.“

Was möchten Sie beim nächsten Mal anders machen?

Um noch mehr Teilnehmende zu gewinnen, werden wir die Fortbildungen ab dem nächsten Jahr drei- bis viermal jährlich anbieten, um alle Interessierten fließend aufnehmen und begleiten zu können. Daher suchen wir auch fortlaufend neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Alle Berlinerinnen und Berliner, die derzeit arbeitssuchend oder schon im Ruhestand sind, sind herzlich eingeladen – auch wenn sie bei uns bereits ehrenamtlich tätig sind!

Kontakt zu Bonny Lotzow:
Tel. 0151 55 78 54 16
ehrenamt@stephanus.org

Interview:
Daniela Schalhorn
Referentin Marketingkommunikation

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