Matthias Zágon Hohl-Stein ist Bildhauer, Maler und Grafiker. Als kritischer Künstler von DDR-Behörden in seinem Schaffen eingeschränkt, arbeitete er von 1979 – 1984 als Grafiker in der Stephanus-Stiftung.
„Es ist eine große Aufgabe für einen Künstler, einen Altar und eine Kanzel zu gestalten“, sagt Matthias Zágon Hohl-Stein. Die Grundform des Altars ist einem römischen Ossuarium nachempfunden. In frühchristlicher Zeit wurden darin die Gebeine heiliger Persönlichkeiten aufbewahrt. „Die Form des Altars gestaltete ich in Holz, mit all seinen Narben und Blessuren der Zeit“, erläutert der Künstler.
Eine Arche schwebt im sanften Licht vor dem Altar. Darüber ruht der Altartisch auf einem Lichtkissen, welches sich farblich verändern lässt. Die Grundkonstruktion besteht aus einem Edelstahlrahmen, der mit verleimtem 10 cm starkem Bohlenholz aus kanadischer Fichte verkleidet wurde.
Die Kanzel ist analog zum Altar ebenfalls aus einem mit strukturiertem Holz verkleideten Edelstahlgestell gefertigt. Sie ist rundherum eingefasst mit der symbolischen Darstellung des Urmeeres. Die Wellen, welche in Edelstahl gestaltet sind, spielen mit dem Licht. Auf der Kanzel schwebt in einem leichten Winkel eine in Edelstahl gestaltete Textablage mit dem Mikrofon.
Kunstwerke von Matthias Zágon Hohl-Stein finden sich im Deutschen Bundestag, auf dem Gendarmenmarkt in Berlin, im dbb Forum Berlin an der Friedrichstraße, in Neuruppin und anderen Orten. Auch international macht Hohl-Stein von sich reden bei Ausstellungen in New York oder Athen.
In den 70 er und 80er Jahren hat die Stephanus-Stiftung mehreren DDR-Künstlern Arbeit und somit Schutz gegeben. Ob mit oder ohne Berufsverbot belegt, diese Anstellungsverhältnisse in der Diakonie bewahrten sie vor zusätzlicher staatlicher Drangsalierung. Ein Weggefährte von Matthias Zágon Hohl-Stein war der Fotograf Harald Hauswald, der bis 1989 für die Stephanus-Stiftung angestellt arbeitete.