In der Betriebsstätte Albertinenstraße waren drei Damen zu Gast. Eva Sippel tauschte ihren Arbeitsplatz im Organisationskomitee der Special Olympics World Games gegen einen Einsatz im Café 8. „Neue Menschen und neue Perspektiven kennenzulernen, ist für meine Arbeit bei den Special Olympics sehr wertvoll“, beschreibt Eva Sippel ihre Motivation, am Schichtwechsel teilzunehmen. „Und dass ich mich hier mit Teilnehmenden der Nationalen Spiele austauschen konnte, ist natürlich ein Extra-Plus.“
Menschen mit Behinderung sind auch das Arbeitsfeld von Hanna Mathies. Als Beauftragte für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste bei der BVG wollte sie den Schichtwechsel nutzen, um mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu kommen. Den Arbeitstag hat sie als sehr angenehm empfunden: „Was ich ganz stark wahrnehme, ist, dass es hier diesen Leistungsdruck, den man sonst häufig hat – nicht gibt.“
Alle gehen sehr hilfsbereit miteinander um
Auch Sylvia Stedefeld, Mitarbeiterin der Allianz Lebensversicherung, hat den Tag sehr genossen. „Das war eine total tolle Erfahrung. Besonders positiv überrascht war ich von dem Umgang miteinander – wie hilfsbereit alle zueinander sind. Das bleibt in meinem Arbeitsalltag auf Grund der Hektik leider oft auf der Strecke.“
Hanna Mathies fasst die Erlebnisse aller Schichtwechsler – egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung – treffend zusammen: „Den Schichtwechsel sollte man unbedingt mal mitmachen. Und es sollte mehr von diesen Berührungspunkten geben.“
Gelegenheit dazu gibt es am 12. Oktober 2023 - dann findet der nächste Schichtwechsel statt. Wer Interesse hat, wendet sich an Benjamin Braun, koordinierender Sozialer Dienst der Stephanus-Werkstätten Berlin. Weitere Infos: www.schichtwechsel-berlin.de
Miriam Doberschütz
Referentin Unternehmenskommunikation
Der Schichtwechsel ist ein Aktionstag, bei dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung für einen Tag den Arbeitsplatz tauschen. Initiiert wird der Aktionstag durch die Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen Berlin e.V. (LAG WfbM) sowie die LAG der Werkstatträte Berlin (LAG WR). Mitmachen kann jeder, der sich für den Arbeitsalltag in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung interessiert. Im Tausch stellt der eigene Betrieb einen oder mehrere Plätze zur Verfügung. Die Werkstatt-Beschäftigten schnuppern so in neue Berufsfelder und lernen andere Unternehmen kennen. Die Sozialen Dienste der Werkstätten unterstützen dabei.