Geschäftsbereich Migration und Integration
Mit der Entscheidung, sich für geflüchtete Menschen zu engagieren, erweiterte die Stephanus-Stiftung 2016 ihre sozialen Aufgaben. Zunächst verantwortete der neu gegründete Geschäftsbereich bis September 2016 eine Notunterkunft in Berlin-Friedrichshagen (weitere Informationen unter Referenzen). Von 2017 bis 2019 wurde der Stephanus-Stiftung vom Berliner Senat die Verantwortung für die Gemeinschaftsunterkunft in der Haarlemer Straße (Berlin-Neukölln), von 2017 bis 2020 für die Gemeinschaftsunterkunft in der Wolfgang-Heinz-Straße (Berlin-Buch) und seit November 2020 für die Gemeinschaftsunterkunft Murtzaner Ring (Berlin Marzahn-Hellersdorf) übertragen.
Die Zusammenarbeit mit freiwilligen Helferinnen und Helfern aus der Region ist für die Arbeit mit geflüchteten Menschen sehr wichtig. Deshalb gründete der Geschäftsbereich Migration und Integration 2016 eine Koordinationsstelle für Ehrenamt an ihrem Hauptsitz in Berlin-Weißensee sowie eine Anlaufstelle für Bildung, Arbeit und Begegnung in Berlin-Friedrichshagen. Ende 2018 ging die Ehrenamts- und Flüchtlingsarbeit in Friedrichshagen in das neu gegründete Nachbarschaftszentrum Friedrichshagen (NBZ) über. Ferner ist im NBZ seit Sommer 2019 eine Anlaufstelle für Alleinerziehende integriert, welche Beratung und Projekte für junge und alleinerziehende Familien bereitgestellt, u.a. das Projekt Känguru. Außerdem werden im NBZ seit Anfang 2019 neben allgemeiner und migrationsspezifischer Beratung auch Angebote für Kinder und Jugendliche im Bildungs- und Freizeitbereich gemacht, wie z.B. durch das Projekt FIT - Friedrichshagen integriert.
Seit April 2020 beherbergt das NBZ zudem das „Soziokulturelle Begegnungszentrum für junge Mädchen und Frauen im Bezirk Treptow-Köpenick“ (kurz: Frauenzentrum). Im Herbst 2020 konnte das Angebot mit der bezirklichen Koordinierungsstelle für Alleinerziehende im Bezirk Treptow-Köpenick nochmals erweitert werden.
Des Weiteren betreibt der Geschäftsbereich seit 2017 die Migrationsberatungsstelle für erwachsene Zuwanderer (MBE), zuständig für die Region Prignitz, die im Frühling 2020 von Perleberg nach Wittenberge umgezogen ist. Dieser Standort wurde mit einer Anlaufstelle für Traumatisierte und deren Angehörige (KIS) erweitert und soll sich zu einem Zentrum für Migration entwickeln.
Bereits seit Januar 2018 betreibt der Geschäftsbereich mit einem 3-köpfigen Team den BENN-Standort (Berlin entwickelt neue Nachbarschaften) in Berlin-Britz und stärkt dort sowohl die Teilhabe von Geflüchteten als auch das bürgerliche Engagement im Umfeld der Gemeinschaftsunterkunft Haarlemer Straße.
Darüber hinaus werden an mehreren Standorten unseres Geschäftsbereichs Mitarbeitende aus dem Berliner Programm „Solidarisches Grundeinkommen“ unterstützend eingesetzt und begleitet.
Die Einwanderung von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung verlangt eine flexible und kompetente Integrationsarbeit. Eingewanderte sollen von Anfang an willkommen geheißen, informiert, begleitet und strukturell angebunden werden, so dass sie möglichst schnell ihren Platz in der Gesellschaft finden. Um das zu ermöglichen, müssen sich ihre Potentiale entfalten können, vor allem durch Sprachgebrauch, Bildung und Arbeit. Dies setzt wiederum voraus, dass Chancengleichheit durch den Ausgleich von Nachteilen mit Angeboten in den Bereichen Information, Begleitung, Betreuung und Therapie – zum Beispiel bei Traumatisierten – möglich ist. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir unsere Angebote stets weiter und planen darüber hinaus auch verschiedene Modellprojekte in Berlin und Brandenburg.
Die Stephanus-Stiftung evaluiert ihre Projekte und legt Wert auf Transparenz. Zum Beispiel haben wir in den Berliner Gemeinschaftsunterkünften (GU) für geflüchtete Menschen, die im Auftrag des Senats von der diakonischen Stiftung betrieben werden, bei den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Zufriedenheitsumfrage durchgeführt. Die Ergebnisse und Erkenntnisse sind öffentlich einsehbar. Hier kommen Sie zur gesamten Auswertung (automatischer Download):