Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Beim FeD unterstützen wir Familien im Alltag. Darunter fällt auch der Urlaub. Doch ist es wirklich Urlaub, wenn der Alltag der Gleiche ist?

Ich bin regelmäßig bei einer Familie und betreue abwechselnd zwei ihrer Kinder. Mit dieser Familie bin ich in den Sommerferien zwei Wochen mit in den Urlaub nach Dänemark gefahren. Wir fuhren alle gemeinsam nach Rostock und dann mit der Fähre rüber nach Gedser. Dort haben sie ein eigenes Haus mit einem kleinen Gästehaus, wo ich in der Zeit geschlafen habe. Darin konnte ich mich auch mal zurückziehen und für mich sein. Trotzdem stand meine Tür immer offen für die Kinder und die Eltern.  

Unser Tag fing immer gleich an. Während ich nach dem Aufstehen den Sohn betreute, wurden frische Brötchen geholt und das Frühstück vorbereitet. Der Hund musste auch noch raus. Manchmal hatte man deswegen das Gefühl, dass es drei Kinder zu betreuen gibt. Dann aßen wir ganz entspannt gemeinsam Frühstück und besprachen den Tag. Je nach Wetterlage blieben wir zu Hause oder machten einen Ausflug. Wir waren oft am Strand und genossen das schöne Wetter. Dort waren wir baden oder spielten im Sand. Außerdem waren wir in einem Tierpark und in einem Krokodilzoo, wo ich das erste Mal eine Schlange berührte und ein Foto mit ihr machte. Die Tochter traute sich auch und freute sich riesig über das Foto. Wenn wir zu Hause blieben, waren wir entweder im Garten und schaukelten oder hörten im Haus Musik. Besuch bekamen wir auch. Wir saßen im Garten, aßen Kuchen und tranken Kaffee. Ich kümmerte mich dabei um den Sohn, sodass die Eltern sich vollkommen auf den Besuch konzentrieren konnten.  

Ich hatte trotzdem viel Freizeit und konnte auch etwas Urlaub machen. Wenn abends schönes Wetter war, ging ich immer zum Jachthafen, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. An meinem letzten Abend gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang, der ein toller Abschluss für die Reise war.  

Ich war schon etwas froh, als es dann nach Hause ging. Man muss sich doch schon sehr einschränken in seinem normalen Alltag. Das war mir vorher gar nicht so bewusst, da es die erste solcher Reisen für mich war. Trotzdem fand ich es sehr schön, dass ich die Bindung mit den Kindern stärken und auch die Eltern besser kennenlernen konnte. Alles in allem war es eine sehr schöne Erfahrung, die ich jederzeit wieder machen würde.


Mitarbeiterin Lena Schmidt
Familienentlastender Dienst Brüssow

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