Sachunterricht einmal anders: Spektakuläres Naturschauspiel an der Oder

Schüler an der Oder

Kinder es hat geschneit! Ein Aufruf, der so viel Leuchten in die Augen der Kinder zauberte. Müde vom Lockdown und Tragen der Masken im Schulhaus, zog es uns in die Freiheit zum Toben und Schlitten fahren ins Oderbruch. Sachunterricht mal anders. Eine willkommene Abwechslung in dieser Zeit.

Der Himmel war blau und die frostige Luft biss uns in die Wangen. Bei minus 5 Grad Celsius, strahlendendem Sonnenschein und schneebedeckten Feldern fuhren wir nach Zollbrücke durch das spröde, aber eindrucksvolle Oderbruch. Bepackt mit einem Schlitten und einem Porutscher  genossen wir die frische Luft entlang des Oderdamms. Der Schnee knirschte bei unserer Wanderung unter unseren Schuhen.

Auf dem Weg zum Oderdamm betrachteten wir ein Storchennest,  indem sich viele kleine Vögel tummelten. Ihre Gefieder waren ganz aufgeplustert, um sich warm zu halten.  Am Rand saß eine Amsel, die sich an einem Apfel zu schaffen machte. Leise wanderten wir an ihr vorbei und gingen Richtung Fluss. Albina genoss die Landschaft sitzend auf dem Schlitten. Doch auch  Schlittenfahren will gelernt sein. Stetig fiel sie vorn über, weil sie ihr Gewicht nicht nach hinten verlagerte. Die Bemühungen ihr die Sitzweise auf einem Schlitten zu erklären schlug fehl. Sie erfreute sich am Runterfallen und neckte uns mit Schneeladungen. 

Wie liefen an der Oder entlang, beobachteten das fließende Gewässer, die Landschaft und die runden Eisschollen. Man nennt sie „Brieger Gänse“. Viele Menschen zieht dieses besondere Ereignis an. Wusstet ihr, dass die runden Eisschollen unten im Flussbett entstehen? Da der Boden sehr kiesig und durch den Fluss stetig in Bewegung ist, gibt es dieses Naturphänomen nur bei klirrender Kälte. An diesen kleinen Sedimenten, so nennt man diese, setzten sich Eiskristalle ab. Diese kleinen Eiskristalle drehen sich im Wasserlauf und steigen zur Wasseroberfläche auf. Auf dem Weg nach oben nehmen sie immer mehr Eis auf und werden zu runden Eisschollen. Lara verglich ihr Aussehen mit einer Rose. Wir hörten das Rauschen und Zischen, was  entsteht wenn sich die  Eisschollen ineinanderschieben oder sich berühren.  

An der Oder flogen viele Vögel. Wir sahen Schwäne, Graureiher, Wildgänse und Kraniche.  Eine Vielzahl von Wildgänsen und weißen Schwänen ruhten sich auf den Feldern aus. Wir lauschten ihren  Flügelschlägen, wenn sie an uns vorbeizogen.  Auf weißen Feldern glitzerte der Schnee. Dort standen hunderte Kraniche, die rasteten. Sie färbten die Landschaft schwarz. Beindruckend beobachteten wir das Getümmel von einer so großen Vielzahl von Vögeln. Auf unserer Rücktour entlang eines Entwässerungsgrabens sahen wir einen Silberreiher.  Durch sein weißes Gewand fiel er uns schnell auf. Doch leider war er vor uns geflohen, ohne dass wir ein Foto von ihm machen konnten.

Was für ein Tag! Gemeinsam erlebten wir eine beeindruckende Natur, vergaßen den Alltag und tankten  Sonnenschein für neue Herausforderungen.

Kristin Höhne
Pädagogin an der Laurentiusschule Bad Freienwalde

Zurück

Diesen Artikel ausdrucken