Alles Service - Erstes Integrationsunternehmen bei Stephanus geht an den Start

Das Team der Stephanus - Alles Service gGmbH

Noch ist das neue Team in Weißensee überschaubar, doch das wird sich schnell ändern

Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung gibt es noch immer zu wenig. Sie sind Teil unserer Gesellschaft und haben ein Recht auf Teilhabe. Deshalb hat die Stephanus-Stiftung die Gründung eines Inklusionsunternehmens auf den Weg gebracht. Darin arbeiten 50 Prozent Menschen mit und 50 Prozent Menschen ohne Behinderung gemeinsam. Sie gehören alle gleichberechtigt zum Team, in ihrer Diversität und mit all ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen.

Bereits im letzten Frühjahr wurde die „Stephanus - Alles Service gGmbH“ im Handelsregister eingetragen. Geschäftsführer ist Karl Häring. Der erfahrene Gastronomieexperte konnte Corona bedingt erst im Mai dieses Jahres das gemeinnützige Unternehmen richtig an den Start bringen.

„Die Stephanus - Alles Service gGmbH werden wir zu einer Dienstleisterin in den Bereichen Beherbergung, Verpflegung und Reinigung entwickeln“, sagt Häring. „Es gibt bereits eine ganze Reihe von Angeboten bei Stephanus, die wir nach und nach in der neuen Tochtergesellschaft bündeln und ausbauen.

Zunächst wird der Geschäftszweig Reinigungs-, Empfangs- und Servicedienstleistungen aufgebaut. Als erster Arbeitsort ist dabei das neue Gebäude der zentralen Dienste in der Weißenseer Pistoriusstraße vorgesehen.

„Wir haben hier den Auftrag bekommen, Büros und Gemeinschaftsflächen zu reinigen und bieten als nächstes auch einen Empfangsdienst an“, berichtet Karl Häring. Dafür sind sechs Arbeitsplätze vorgesehen.

Dienstleister in den Bereichen Beherbergung, Verpflegung und Reinigung

Zwei Mitarbeiterinnen sind schon aus der Stephanus Services GmbH gewechselt. Zwei weitere Mitarbeiterinnen mit einer Behinderung sind neu eingestellt worden. Perspektivisch wird der gesamte Bereich Reinigung von dort in das neue Inklusionsunternehmen eingegliedert. Alle bereits erworbenen Dienstjahre und Gehaltsstrukturen der Mitarbeitenden bleiben unverändert.

„Mir ist sehr wichtig, dass die Kolleginnen und Kollegen wissen, sie werden auch im Inklusionsunternehmen zu den gleichen tariflichen Bedingungen vergütet“, sagt Harald Thiel, Kaufmännischer Vorstand bei Stephanus. Es gehe darum, stabile und verlässliche Arbeitsplätze zu erhalten und wegweisend auch neue zu schaffen.

„Wir planen, für 24 Menschen mit Behinderung sehr gute Arbeitsmöglichkeiten anzubieten“, sagt Karl Häring. Ihre Eingliederung sei aufgrund ihrer Beeinträchtigung eher schwierig. Bei „Stephanus - Alles Service“ erhalten sie die Chance auf einen Arbeitsplatz in einem Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes.

Zukünftig akquiriert Häring weitere Kundenaufträge, beteiligt sich an Ausschreibungen öffentlicher und kirchlicher Auftraggeber. Ebenso sieht er eine große Nachfrage für steuerlich absetzbare, haushaltsnahe Dienstleistungen. Zielgruppe sind ältere Menschen, denen es nicht mehr so leicht fällt, ihre Wohnung allein sauber zu halten.

Mit der Gründung des Inklusionsunternehmens betritt die Stephanus-Stiftung Neuland. „Wir haben im Gesamtunternehmen beste Voraussetzungen, um mit unternehmerischem Mut, unseren Erfahrungen und Kreativität eine Menge Synergieeffekte zu erzielen“, freut sich Harald Thiel.

Für die Zukunft sieht der Geschäftsführer Häring weitere Chancen und Möglichkeiten, bestimmte Dienste und Angebote unter das Dach von „Alles Service“ zu bringen. Für ihn ist dabei ganz klar: „Auch als Inklusionsbetrieb stellen wir uns dem Wettbewerb. Deshalb spielen hohe Leistungsqualität und Verlässlichkeit bei uns eine große Rolle.“

Zurück

Diesen Artikel ausdrucken