Ausflug mit Leib und Seele

zwei Frauen schauen einen Esel an

Die Stephanus-Lichtblick gGmbH verantwortet in Nauen eine Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit psychischen und seelischen Beeinträchtigungen. Seit kurzem können wieder Ausflüge stattfinden. Von einem Besuch auf dem „Esel- und Lavendelhof“ in Nauen berichtet Mitarbeiterin Mandy Rückriemen.

Was haben wir uns auf diesen Tag gefreut. Endlich mal wieder ein Ausflug!

Die Anreise war etwas holprig, da eines unserer Autos wegen einer leeren Batterie den Fahrdienst verweigerte. Also sind alle Besucher*innen, die nicht so gut zu Fuß sind, etwas näher in dem verbleibenden Fahrzeug zusammengerückt und die Rollatoren wurden platzsparend zusammengeklappt im Kofferraum verstaut. Die etwas Sportlicheren hatten sich bei dem schönen Wetter sowieso zum Fahrradfahren verabredet. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir gegen 10:00 Uhr bei dem in einem Industriegebiet versteckten, aber wunderschön gegenüber dem Hotel Lavendelhof gelegenen Eselhof in Nauen an.  

Zum Eselhof gehört ein raffinierter Naturgarten mit herrlich duftenden Blumen und Pflanzen. An einem luftigen Plätzchen, auf einer großzügig überdachten Terrasse, erwartete uns handgemachte Holunderblütenlimonade. Die sehr engagierte Inhaberin des Hotels und des Eselhofes Dr. Elke Zakel kam mit einem großen Tablett voller Kräuter an unseren Tisch.  

Doch bevor es richtig losging, eilte sie rasch zum Eselgehege, wo einer der beiden stattlichen Poitou-Esel schon laut nach ihr rief. Eine Mitarbeiterin verriet uns, dass dieser  in die Chefin verliebt sei, da sie immer etwas Leckeres zu Essen in der Tasche hat. Nachdem die Esel versorgt sind, führte uns Frau Dr. Zakel in die faszinierende Welt der Kräuter ein. Sie präsentierte uns Salbei, Thymian sowie Lavendel und gab nützliche Tipps, wofür diese Kräuter geeignet sind. So erfuhren wir, dass die Blüten des Schnittlauches nicht nur dekorativ auf dem Salat aussehen, sondern sogar essbar sind.

Frisch gestärkt besuchten wir zuerst die zwei Poitou-Großesel. Diese gehören zu einer sehr selten gewordenen Rasse aus Frankreich und sind, wie Dr. Elke Zakel mit einem Augenzwinkern beteuerte, entsprechend vornehm. Bei der anschließenden Fütterung war dann auch zu beobachten, dass die Tiere mit geschlossenem Maul das dargebotene auffressen, bevor sie sich etwas Neues einverleiben. Sehr vornehm für zwei Esel!

Aufgewachsen auf einem Bauernhof begeisterte sich Dr. Elke Zakel schon immer für Tiere. Esel haben es ihr jedoch besonders angetan, so dass ihr Mann ihr irgendwann einen Esel schenkte. Damit der Esel nicht so allein ist, sollte ein Weiterer dazu kommen. Das war gar nicht so einfach, so dass erst einmal ein Pferd Gesellschaft leistete. So wuchs über die Jahre der Haus- und Hofstand und zählt heute mehrere Esel, Ziegen, Schafe und wie von weither zu hören ist, auch Gänse. Mit Begeisterung zeigte sie uns ihre Tiere und führte uns über den Hof zu den zwei entzückenden Minieseln. Nachdem alle Esel ausgiebig gestreichelt, gefüttert und fotografiert wurden, gab es Mittag.

Der Tisch war in frühlingshaften grün gedeckt und es duftete bereits verführerisch. Als Vorspeise gab es ein cremiges Süppchen mit Blumenkohl. Zum Hauptgang mit Nudeln und Gulasch wurde Salat mit allerlei Kräutern aus dem Garten gereicht. Den krönenden Abschluss bildete die selbst gemachte rote Grütze aus Waldbeeren mit Vanillesoße, die so dick war wie cremiger Pudding. Die Bäuche rund und die Augen strahlten vor Glückseligkeit.

Alexander Braun sagte: „Toll, dass wir endlich mal wieder etwas zusammen unternommen haben. Es hat Spaß gemacht, die Esel zu füttern und zu streicheln.“

Die liebevolle Betreuung und sehr engagierte Unterstützung der Mitarbeitenden des Eselhofes haben es heute ermöglicht, auch die nicht so mobilen Besucherinnen und Besucher an allen Aktivitäten teilhaben zu lassen. Vielen Dank dafür.

Mandy Rückriemen
Kontakt- und Beratungsstelle
Stephanus-Lichtblick gGmbH

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