Grüne Spitzenpolitiker besuchen den Waldhof Templin

Fotoquelle: Stephanus Archiv

Der Landtagsabgeordnete Axel Vogel (Bündnis90/Die Grünen) besuchte am 26. Juni 2019 den Waldhof der Stephanus-Stiftung in Templin.

Begleitet von Carla Kniestedt, die sich im Wahlkreis der Regionen Uckermark und Oberhavel für das Direktmandat bewirbt, interessierte sich Vogel für die sozial-diakonische Arbeit der Stephanus-Stiftung in Brandenburg. Als Vorsitzender seiner Fraktion im Landtag Brandenburg wollte sich der Spitzenpolitiker bei den Stephanus-Fachleuten über deren aktuelle Herausforderungen informieren.

Sylvia Werth verantwortet den Geschäftsbereich Kinder-Jugend und Familien und ist gleichzeitig Beauftragte der Stephanus-Stiftung für die Region Uckermark. Sie erläuterte den beiden Politikern unter anderem die Refinanzierung von Leistungen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Abstimmung und die Verhandlungen mit den Verwaltungen der verschiedenen Landkreise werden immer komplizierter und kosteten viel Zeit. Ähnlich sehe es bei der Finanzierung von Kindertagesstätten in freier Trägerschaft aus. Fast jede Kommune habe eigene Richtlinien, für betroffene Träger und Familien seien die Wege der Finanzierung kaum noch nachvollziehbar oder vergleichbar.

Carla Kniestedt und Axel Vogel fragten interessiert nach und Vogel sagte zu, diese Themen in mögliche Koalitionsverhandlungen nach den Landtagswahlen im September mit einzubringen. Thomas Zeh, Leiter der Stephanus-Werkstatt auf dem Waldhof, stellte die Arbeitssituation von Menschen mit Behinderung in der Region vor. Bei einem Rundgang durch verschiedene Werkstattbereiche erläuterte er den Gästen die unterschiedlichen Aufgaben und Abläufe, wie zum Beispiel Aufträge externer Auftraggeber bearbeitet werden. Dabei verwies Thomas Zeh auf die unterschiedlichen Herausforderungen und Fähigkeiten der Beschäftigten. Er führte aus, wie komplexe Aufträge in verschiedene Teilschritte so zerlegt werden, dass möglichst viele Menschen mit Behinderung, mit ihren jeweiligen Möglichkeiten, daran beteiligt sind. Besonders interessiert fragte Axel Vogel nach deren Übergang in den ersten Arbeitsmarkt. Das sei grundsätzlich als Ziel immer vor Augen und bei einigen gelänge es auch. Jedoch seien das eben eher Ausnahmen. Thomas Zeh berichtete den Gästen von unterschiedlichen „ausgelagerten Arbeitsplätzen“. Das bedeutet, Menschen mit Behinderung aus den Stephanus-Werkstätten arbeiten direkt bei externen Unternehmen vor Ort, zum Beispiel in der Gastronomie oder der Garten- und Landschaftspflege. Dort sehen sich die Beschäftigten praktisch mit den gleichen Anforderungen und Herausforderungen konfrontiert wie auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Joachim Lange, Lehrer und Schulförster an der Waldhofschule, erläuterte den beiden Politikern die inklusiv-pädagogischen Ansätze an der Stephanus-Bildungseinrichtung. Ursprünglich war sie eine Schule für Kinder mit geistiger Behinderung. Heute lernen dort Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam in kleinen Klassen. Ein sehr besonderes Projekt ist die Bewirtschaftung des Templiner Stadtwaldes, den die Waldhofschule gepachtet hat. Der Wald, und alles was mit ihm zu tun habe, sei ein außergewöhnlicher Lernort. Auch sind an diesem Projekt nicht nur Schülerinnen und Schüler anderer Schulen beteiligt, sondern auch Beschäftigte mit Behinderung aus den Stephanus-Werkstätten.

Nach dem zweistündigen Besuch von Carla Kniestedt und Axel Vogel nahmen beide eine ganze Reihe interessanter Eindrücke und Erkenntnisse mit. Auch die Führungskräfte der Stephanus-Stiftung hatten den Eindruck, dass sich die beiden Politiker nicht nur für Umweltthemen interessierten, sondern verstärkt auch sozialpolitische Aspekte in ihrer politischen Agenda eine wichtige Rolle spielen werden.

Martin Jeutner
Leiter Unternehmenskommunikation

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