Stephanus-Lichtblick unterstützt Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Menschen stehen vor einem Bahnhof. Sie halten ein Banner hoch. Auf dem Banner steht: Mehr Tempo machen für Inklusion - barrierefrei zum Ziel. Einige sitzen im Rollstuhl.

Seit nun 30 Jahren wird europaweit der Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen begangen. Im diesjährigen Jubiläumsjahr unter dem Motto "Tempo machen für Inklusion - barrierefrei zum Ziel!" hat der Landkreis Havelland und der Behindertenverband Osthavelland im Bahnhof in Nauen eine Aktion zur Überprüfung der baulichen Barrierefreiheit ins Leben gerufen. Wir von Stephanus-Lichtblick wollten dieses wichtige Vorhaben unterstützen, da viele Klienten nicht mehr uneingeschränkt mobil sind.

Bei herrlichem Sonnenschein fanden sich ca. 15 Personen am Bahnhof in Nauen ein. Unter der Federführung von Frau Noemi Pietruszka, Integrations- und Migrationsbeauftragte des Landkreis Havelland, wurden die Busbahnhöfe und der Regionalbahnhof gemeinsam begangen. Einige Dinge sind schon gut umgesetzt. So gibt es abgesenkte Bordsteine, geriffelte Führungslinien auf dem Boden und große Anzeigetafeln mit den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Busse und Bahnen, die das Leben der Menschen mit Beeinträchtigungen einfacher machen. Bei genauerer Betrachtung werden jedoch die Defizite deutlich: so führt einer der abgesenkten Bordsteine auf eine Kopfsteinpflasterstraße und ist für Rollstuhlfahrer kaum zu überqueren. Bei der geriffelten Führungslinie ist die weiße Farbe verblasst und für Sehbehinderte Menschen kaum erkennbar. Die Anzeigetafel ist aufgrund des ungünstigen Lichteinfalls der Sonne in einer Höhe von 1,75 m kaum lesbar und über einen halben Meter zu hoch angebracht. Und warum gibt es hier eigentlich weit und breit keine öffentliche Toilette?

Der heutige Protesttag setzt ein deutliches Zeichen und kennzeichnet alle nicht-barrierefreien Objekte mit gut sichtbaren Aufklebern, um auch Menschen darauf aufmerksam zu machen, die bis jetzt nicht von den Einschränkungen betroffen sind. Aber wir werden alle älter und können irgendwann nicht mehr gut laufen, sehen oder hören. Darum geht Inklusion uns alle etwas an.


Mandy Rückriehmen, Kontakt- und Beratungsstelle Nauen

Zurück

Diesen Artikel ausdrucken