Die Krisenmanagerin

Karen Schulz, Angelika Arndt und Dieter Faider

30 Jahre – 3 Schulleitungen: Karen Schulz mit ihrer Vorgängerin Angelika Arndt und Dieter Faider, dem ersten Direktor der Schule.

Karen Schulz verlässt nach 10 Jahren als Schulleiterin die Stephanus-Schule in Berlin-Weißensee

„Schule passiert in Wellen: Auf eine ruhige Zeit folgt eine herausfordernde Zeit. Davor darf man die Augen nicht verschließen, dafür muss man gewappnet sein“, ist sich Karen Schulz sicher. Seit 2011 leitete sie die Stephanus-Schule, eine Schule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung in Berlin-Weißensee. Vorher war sie 12 Jahre lang an der Laurentiusschule als Sonderschulpädagogin tätig, damals noch in dem Schulgebäude in Cöthen. 2009 wechselte sie bereits als stellvertretende Schulleiterin an die Stephanus-Schule. Als 2011 ihre Vorgängerin Angelika Arndt in den Ruhestand ging, übernahm sie die Schulleitung.

Tatsächlich hatte es Karen Schulz mit so einigen Wellen zu tun: Ob eine Wasserhavarie im Schulgebäude, Baumaßnahmen während des Schulbetriebs oder aber die Corona-Krise: Stets hatte sie die Lösung im Blick und arbeitete immer eng mit dem Kollegium und den Eltern an der Frage „Wie schaffen wir das gemeinsam?“.

Dabei immer im Mittelpunkt: die Schülerinnen und Schüler. „Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht auf gutes und sicheres Lernen“, ist Karen Schulz überzeugt. Besonders in der Corona-Krise ging es immer darum, den Kindern und Jugendlichen Unterricht und Betreuung zu ermöglichen. So war die Stephanus-Schule eine der ersten Förderschulen in Berlin, die durch eine digitale Lern- und Kommunikationsplattform Unterrichtseinheiten für zu Hause anbieten konnte.

Die größte Herausforderung galt es ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 zu meistern: Zu Beginn des Schuljahres ging der einzige Fahrstuhl im Gebäude kaputt. Schnell war klar, dass die Reparatur dieser Sonderanfertigung etwa sechs Monate in Anspruch nehmen würde. „Wir haben hier 35 Schülerinnen und Schüler im Rollstuhl“, hebt Karen Schulz hervor. In Windeseile mussten Ausweichmöglichkeiten auf dem Stiftungsgelände her. Sogar in der Mehrzweckhalle wurde mit Hilfe transportabler Stellwände ein Klassenzimmer eingerichtet. Es funktionierte: Der Schulbetrieb konnte aufrechterhalten werden, weil alle – die Schulleitung, die Lehrerinnen und Lehrer, die Eltern und die Stephanus-Stiftung als Trägerin – an einem Strang zogen.

Weitere Herzensthemen von Karen Schulz waren die Entwicklung der Stephanus-Schule zu einer erfolgreichen Ausbildungsschule, das Thema „Unterstützte Kommunikation“ für die Schülerinnen und Schüler (z.B. mit technischen Hilfsmitteln wie Talkern), die Digitalisierung und ganz grundsätzlich das Ziel, den Schülerinnen und Schülern so viel Selbstbestimmung und Selbstständigkeit wie möglich zu vermitteln.
Karen Schulz wird es nun nach Nordrhein-Westfalen führen, wo bereits große Teile ihrer Familie heimisch sind. Wir wünschen ihr alles erdenklich Gute und Gottes Segen. Wir danken ihr von ganzem Herzen für ihr Engagement und ihre Zeit im Dienst der Stephanus-Stiftung.

Zurück

Diesen Artikel ausdrucken