Neuer Auftrag für die Werkstätten

Beschäftiggte formt Saatgutkugeln

Hat den Dreh raus: Katrin Suckrow bei der Herstellung der Saatgutkugeln.

In der Betriebsstätte Neuruppin wird seit Monaten recherchiert, getüftelt und experimentiert. Grund ist eine Auftragsanfrage, die im letzten Jahr eingegangen ist.

„Der Bürgermeister der Stadt Neuruppin, Nico Ruhle, hat bei uns angefragt, ob wir Saatgutkugeln herstellen und verpacken können“, erinnert sich Silvio Pohl. Seit dem war der Leiter der Neuruppiner Betriebsstätte viel unterwegs. „Ich war in Gartenmärkten und habe viel im Internet recherchiert.“ Denn auch wenn die Herstellung solcher Kugeln auf den ersten Blick ganz einfach erscheint, gibt es doch einige Dinge zu beachten. „Im Grunde werden Erde, Ton und Saatgut mit etwas Wasser angemischt, zu Kugeln geformt und dann getrocknet. Der Trick dabei ist, geeignete Zutaten zu beschaffen und die richtige Menge Wasser abzuschätzen“, weiß Silvio Pohl. Denn sind die Kugeln zu feucht, keimt der Samen, bevor die Kugeln getrocknet sind. Wird zu wenig Wasser verwendet, ist ein Formen der Kugeln sehr schwer.

Das weiß auch Katrin Suckrow. Sie ist im Arbeitsbereich Montage beschäftigt und stellt dort mit drei weiteren Kolleginnen die Saat-Kugeln her. Für sie eine neue Aufgabe, in der sie sich zunächst ausprobieren musste. „Wenn man den Dreh raus hat, ist es gar nicht so schwer. Aber unsere Gruppenleiterin begleitet uns und schaut, dass die Kugeln den Qualitätsanforderungen entsprechen“, berichtet Katrin Suckrow.

Für die Verpackung der Kugeln hat sich Silvio Pohl Unterstützung geholt. Die Säckchen werden in der Betriebsstätte Kyritz genäht. Drei Beschäftigte haben hier insgesamt 1.000 Stoffbeutel hergestellt. Und die Info-Kärtchen, die an jedes Säckchen gebunden werden, wurden in den Stephanus-Werkstätten in Bad Freienwalde gedruckt. „Dieser Auftrag ist ein schönes Beispiel dafür, wie Werkstattarbeit funktioniert“, fasst Silvio Pohl die erfolgreiche Zusammenarbeit zusammen. „Komplexe Arbeitsaufträge teilen wir in kleine Arbeitsschritte ein. So wirken dann viele Menschen mit Behinderung, je nach ihren individuellen Fähigkeiten, daran mit“, erklärt Silvio Pohl. „Dass das für diesen Auftrag sogar Werkstattübergreifend so gut funktioniert hat, freut mich besonders.“

Werfen Sie einen Blick in die Werkstatträume: in unserem Video sehen Sie, wie die Kugeln geformt und verpackt werden.

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