Neues Feuchtbiotop im Templiner Schulwald

Renaturierung am Bahndamm in der Templiner Bürgerheide

 

- Teichlandschaft mit Dämmen und kleinen Inseln an stillgelegter Bahnstrecke Templin-Prenzlau

- Neu angelegtes Biotop für vom Aussterben bedrohte Amphibien

- Verbesserung des Mikroklimas durch höhere Luftfeuchtigkeit

- Förderung Stiftung Natur Schutzfonds Brandenburg und Naturpark Uckermärkische Seen

In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Uckermärkische Seen entstand seit Anfang März in der „Templiner Bürgerheide“ ein neues Feuchtbiotop. Auf einer Fläche von ca. einem Hektar der stillgelegten Bahnstrecke Templin-Prenzlau können sich nun seltene und vom Aussterben bedrohte Amphibien ansiedeln.  

Mit einem Bagger wurde das frühere Gleisbett rückgebaut und der Mineralboden freigelegt. Gewollt entstand so eine überschaubare Teichlandschaft mit Dämmen und kleinen Inseln, in der sich bald Teichmolche, Kammmolche, Libellen und Rotbauchunken wohlfühlen können. Dank der dichten Mergel- und Tonschicht an dieser Stelle kann sich das Wasser dort gut halten und versickert kaum.  

„Gerade in Zeiten großer Trockenheit in unserer Region sind solche Biotope sehr wichtig, um seltene Arten zu bewahren“, sagt Schulförster Joachim Lange. „Kleingewässer dieser Art sind als Wanderungs-Trittsteine für Amphibien, wassergebundene Insekten und andere Arten wichtige Strukturelemente. Außerdem wird in diesem Bereich auch das Mikroklima durch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit verbessert“, informiert der unterstützende Naturpark Uckermärkische Seen über dieses Projekt.

Im nahen Umfeld des neuen Feuchtgebietes haben Jugendliche mit besonderem Förderbedarf der inklusiven Waldhofschule im März auch eine Wildblumenwiese angelegt. Sie wird vielen Insekten und Vogelarten Schutz und Nahrung bieten. Im kommenden Herbst ist auf dem Areal auch die Pflanzung einer Streuobstwiese vorgesehen. Wildobstbäume, Mirabellen- und Apfelbäume sollen verhindern, dass sich dieses Gebiet wieder in einen Wald verwandelt.  

„Nachhaltigkeit und Inklusion gehören bei Stephanus zusammen“, sagt Pfarrerin Dr. Ellen Ueberschär, Vorständin der Stephanus-Stiftung. „Wir sind dankbar, dass wir diesen Anspruch über solche konkreten Initiativen sinnstiftend mit Leben füllen können. Mit Hilfe unseres wunderbaren Schulförsters Joachim Lange können wir die fachliche und inhaltliche Begleitung des Projekts sicherstellen. Wir sind glücklich, dass wir so Impulse zur Bewahrung der Schöpfung und für eine nachhaltige Wiederherstellung der Natur geben können.“  

Insgesamt fügt sich dieses Vorhaben in die pädagogische und soziale Arbeit der Stephanus-Stiftung in Templin ein. Die Schülerinnen und Schüler der inklusiven Waldhofschule lernen praktisch in einem grünen Klassenzimmer, wie Klima, Natur und die Einflüsse der Menschen einander bedingen. In die Naturpflege der Streuobstwiese sind später auch erwachsene Menschen mit Assistenzbedarf einbezogen.  

Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Förderung der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, die 73.300 Euro aus Mitteln der Ersatzzahlung bereitgestellt hat. Diese Zahlungen werden von den Verursachern von Eingriffen wie etwa bei der Versiegelung von Böden, der Schädigung von Feuchtgebieten oder dem Bau einer Windenergieanlage geleistet, wenn die entstehenden Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft nicht vermieden oder durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert werden können. Die Stiftung NaturSchutzFonds sorgt dafür, dass die Gelder wieder in den Landkreisen und Naturräumen eingesetzt werden, in denen die Eingriffe verursacht wurden. Der Naturpark Uckermärkische Seen hat zudem die Naturschutzarbeit der Stephanus-Stiftung fachlich begleitet.

Die Stephanus gGmbH ist eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der Stephanus-Stiftung. Im Geschäftsbereich Bildung verantwortet das diakonische Unternehmen Bildungseinrichtungen in Berlin und Brandenburg: Kindertagesstätten, Grund- und Förderschulen, Frühförder- und Beratungsstellen, Familienentlastenden Dienste, sowie eine berufsbildende Schule (Sozialwesen). Mehr als 570 Mitarbeitende sind in diesen Einrichtungen für über 1.800 Kinder, Jugendliche und Erwachsene tätig. Die Stephanus gGmbH ist eine verlässliche Arbeitgeberin und Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

 

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