Gedenken in Zeiten des Virus - der Ewigkeitssonntag im Dr. Harnisch Haus

Wer kann Segeln ohne Wind?

Rundern ohne Ruder

Wer kann scheiden von seinem Freund

Ohne, dass Tränen fließen?

Dies sind die ersten Zeilen eines gefühlvollen und tröstenden Liedes, das wir Mitarbeitende schon oft am Ewigkeitssonntag im Chor sangen. In diesem Jahr wurde es als Einstimmung zur Andacht jedoch nur auf dem Klavier gespielt.

Das traditionelle Gedenken unserer Verstorbenen war eigentlich anders geplant! Doch wie so oft in Corona Zeiten ist auch dieser Tag anders. Nach der Bibellesung wurde jeder einzelne Name, der innerhalb des letzten Kirchenjahres verstorbenen Menschen unseres Hauses, aufgerufen. Jür jeden von ihnen wurde ein Stein mit dem Namen beschriftet,

Ich denke während der Andacht an die Menschen, die ihre Eltern, Freunde oder Verwandten hier bei uns besuchten. Wir durften ein Stück des Weges gemeinsam gehen. Oft waren das für beide Seiten gute und intensive Begegnungen.

Beim Verlesen der Namen der Verstorbenen sehe ich noch einmal viele Gesichter vor mir. In bleibender Erinnerung habe ich eine Bewohnerin, die in den letzten Stunden ihres Lebens Sekt getrunken hat und mir versicherte: "Ich habe keine Angst, ich bin mutig!"

Ein Brief, mit dem Foto des Steins, wurde an jeden Angehörigen verschickt und dient als Erinnerung an diesen besonderen Ewigkeitssonntag.

Es war eine kleine feierliche Andacht, die mit Bedacht und Liebe gestaltet wurde und ein helles Licht auf unser Haus scheinen lässt!

Ines Lischewsky

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