Besuch der heiligen Stätten des Neuen Testaments

Wolfgang Handke hat sich an der Taufstelle Jesu am Jordan taufen lassen.

Inklusive Reise nach Israel 2022

13 Bewohner*innen und vier Mitarbeitende aus den Wohnstätten Heilbrunn und Marienhaus Rüdersdorf reisten im letzten Herbst vom 31. Oktober bis zum 10. November nach Israel. Was sie auf dieser Reise erlebten, schildert Sabine Günsel, die im Marienhaus Rüdersdorf arbeitet.

Nachdem unsere Reise ursprünglich bereits für 2020 geplant war, wegen Corona aber immer wieder verschoben werden musste, konnte es 2022 endlich losgehen. Vorher gab es in Rüdersdorf ein Vorbereitungstreffen beider Gruppen, da die Reiseteilnehmer*innen aus Heilbrunn (Ostprignitz-Ruppin) zum ersten Mal mit nach Israel fuhren.

Am Morgen des 31. Oktober starteten wir bei kühlem Wetter vom neuen Flughafen Berlin BER. Unser Flugzeug landete am frühen Nachmittag in Tel Aviv, wo uns die Sonne und das warme Wetter begrüßten. Nachdem wir unsere ersten Euro in Schekel getauscht hatten, nahmen wir unsere Mietwagen in Empfang und dann ging es auch schon los Richtung Norden zum See Genezareth.

In Tabgha, in der Nähe der Stadt Tiberias, kamen wir am frühen Abend an. In Tabgha befindet sich die Brotvermehrungskirche, welche für ihr wunderschönes Mosaik im Boden der Kirche bekannt ist. Hier vermehrte Jesus Fische und Brote, sodass 4000 Menschen satt wurden. (Vgl. Evangelien von Markus 8, 1-10 und Matthäus 15, 32-39)  

Hinter dieser Kapelle und direkt am See Genzareth gelegen, befindet sich in der wunderschönen Oase „Beit Noah“ eine internationale Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung, die von deutschen Benediktinern unterhalten wird. Hier war unsere Unterkunft für die ersten vier Tage. Von Paul, dem Verwalter, wurden wir freundlich empfangen – er kannte uns bereits von früheren Reisen.
 

Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem machte alle sehr nachdenklich

In den kommenden Tagen besichtigten wir die heiligen Stätten des Neuen Testaments: sahen die Taufstelle Jesu am Jordan, den Berg der Seligpreisungen und die Brotvermehrungskirche. Wir besuchten ein Kibbuz, trafen Israelis und Palästinenser, fuhren auf die Golanhöhen, vorbei an Drusendörfern und lernten ein bisschen die Lebensart und Geschichte Israels kennen. Auf der Festung Nimrod erfuhren wir Interessantes aus der Zeit der Kreuzritter. An einem Aussichtspunkt konnten wir weit nach Syrien hineinblicken.

Am 4. November hieß es dann wieder die Koffer packen. Die Reise ging weiter nach Jerusalem. Auf dem Weg dahin machten wir einen Abstecher nach Cesarea ans Mittelmeer. Wir besichtigten die historischen Stätten und wer wollte, badete im Meer.  

Am frühen Abend kamen wir in Jerusalem an. Im Hotel war alles für die Shabbatfeier vorbereitet, die Geschäfte geschlossen. Mit einiger Mühe fanden wir noch eine Pizzeria, in der wir das Abendessen für uns kauften. Während des Shabbats ist den Israelis nämlich jegliche Tätigkeit verboten; selbst das Autofahren ist religiösen Juden nicht erlaubt.

Die nächsten Tage waren angefüllt mit dem Besuch von Sehenswürdigkeiten, insbesondere der historischen Altstadt von Jerusalem. Wir wanderten viel durch die engen Gassen und entdeckten überall Zeugnisse aus der reichen Geschichte der Stadt.

Ein ganz besonderes Erlebnis für alle war der Besuch der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf dem Herzl Berg, der alle sehr beeindruckte und nachdenklich machte.  


Baden im Toten Meer

Den Abschluss unserer Reise bildete schließlich eine Fahrt ans Tote Meer. Wir besuchten die Oase Ein Gedi, in der sich der Legende nach schon König David aufhielt, um dem Zorn Sauls zu entgehen. Und natürlich badeten alle im Toten Meer. Auf der Rückfahrt nach Jerusalem kamen wir an den Höhlen von Qumran vorbei und sahen Dörfer der Beduinen, die in ihrer Armseligkeit aber eher an Slums erinnerten.

Am 10. November ging es schließlich wieder zurück zum Flughafen und eine für alle spannende Reise neigte sich dem Ende.

Die Fahrt nach Tel Aviv führte uns auch dicht am Grenzzaun zum Westjordanland entlang, der uns den ungeklärten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hautnah verdeutlichte. Auch die lange und anstrengende Sicherheitskontrolle im Flughafen unterstrich dies noch einmal.

Zu guter Letzt aber landeten wir am Nachmittag wieder wohlbehalten in Berlin.

Ein bisschen wehmütig verabschiedeten wir uns voneinander, jedoch nicht ohne uns gegenseitig versprochen zu haben, bald zu einem Nachtreffen zusammen zu kommen.
 

Sabine Günsel

Zurück

Diesen Artikel ausdrucken