Kritische Reflexionen, kontroverse Auseinandersetzungen und keine Hofberichterstattung

Seit 2004 informiert die „Stephanus Rundschau“ über Entwicklungen und Veränderungen in der Stephanus-Stiftung. Seitdem hat sich diese Publikation immer wieder ein neues Erscheinungsbild gegeben und inhaltlich neu ausgerichtet. Nach wie vor soll sie vorrangig den über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stephanus-Stiftung und ihren Tochtergesellschaften den innerbetrieblichen Horizont weiten, über ihren eigenen Arbeitsplatz hinaus. Die Rundschau möchte Einblicke geben, was Leitung sowie Kolleginnen und Kollegen in den über 100 Stephanus-Einrichtungen erleben, gestalten und verändern.

Im Januar 2023 haben wir bei allen Stephanus-Mitarbeitenden mit einer dienstlichen Mailadresse eine kleine Umfrage gestartet. Wir wollten u.a. wissen, ob sie die Rundschau gedruckt oder digital lesen, ob diese Publikation noch zeitgemäß ist oder welche Themen aufgegriffen werden sollen.  

Teilgenommen haben 132 Personen. Die meisten sind Mitarbeitende der Zentralen Dienste (27%), gefolgt von Wohnen und Assistenz (20%) und Werkstätten (22%). 38 Prozent der Teilnehmenden gaben an, Leitungsverantwortung zu tragen. Zur Lesegewohnheit sagten 60 Prozent, dass sie die Rundschau digital lesen, 23 Prozent gedruckt und 17 Prozent gar nicht.


Die Nichtleser*innen waren gebeten, etwas zu ihren Gründen zu äußern. Sie bemängelten u.a. das Erscheinungsbild auf Schülerzeitungsniveau, die Funktionalität und Aufmachung der digitalen Version, die teilweise langweilig geschriebenen Texte zu sich wiederholenden Themen sowie die oftmals gleichen Autor*innen. Für die meisten Nichtleser*innen gehen die Texte an der Wirklichkeit ihres Arbeitsalltages vorbei.

Dennoch sagen 61 Prozent der Teilnehmenden, dass sie die Rundschau als eine von verschiedenen Kommunikationsplattformen bei Stephanus schätzen, 25 Prozent bedingt und 14 Prozent halten sie für nicht mehr zeitgemäß.  

Gefragt haben wir auch nach den Themen, die sich die Leser*innen in der Rundschau stärker wünschen. Erwartet werden mehr Informationen zur strategischen und wirtschaftlichen Unternehmensentwicklung, zu Projekten und Veranstaltungen, aber keine „Hofberichterstattung“. Darüber hinaus sind mehr kritische Reflexionen, kontroverse sozialpolitische Auseinandersetzungen und speziell geschäftsbereichsbezogene Themen gefragt. Auch Themen, die unsere Werte und Haltung bei Stephanus betreffen, sollten stärker vertreten sein.  

Jeder Publikation tut es gut, wenn man kontrovers über sie diskutiert. Als verantwortlicher Redakteur nehme ich die Ergebnisse der Umfrage sehr ernst. Sie helfen uns weiter, die Kommunikation kritisch zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Interessant sind dabei auch die Antworten auf die letzte Frage nach den Informationskanälen. Mit 29 Prozent liegt die Rundschau vorn, gefolgt von der Internetseite www.stephanus.org oder Newsletter. Social Media rangiert mit 14 Prozent auf Platz 4. Vielleicht hängt das auch mit der Altersstruktur der Personen zusammen, die sich an der Umfrage beteiligt haben. Mehr als die Hälfte gaben an, älter als 40 Jahre zu sein. Unter 40 Jahren sind etwas mehr als 40 Prozent der Rückmeldenden.

Klar ist, die Rundschau ist eine von mehreren Kommunikationsplattformen bei Stephanus, auf denen die Stiftung informiert. Die allermeisten Autor*innen haben keine journalistische Ausbildung. Dennoch nehmen sie sich die Zeit und beschreiben in ihren Texten Ereignisse oder Themen in ihren Dienstbereichen. Diese sind sehr unterschiedlich und vielfältig.

Ich möchte an dieser Stelle alle Kolleginnen und Kollegen herzlich einladen, sich an der Redaktion der Rundschau mit Texten, Ideen und konkreten Vorschlägen zu beteiligen. Alles kann immer verbessert und weiterentwickelt werden.  


Martin Jeutner
Redaktion Rundschau 

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