Neuigkeiten aus der Ukrainehilfe

In der Stephanus-Stiftung hat Victoria mit ihrer Familie einen sicheren Zufluchtsort gefunden.

 

Ukrainische Weihnacht in Weißensee 

Im Dezember 2022 und Januar 2023 feierte Viktoria zweimal Weihnachten, zweimal Nikolaus und zweimal Neujahr. „Altes Neujahr“ und „neues Neujahr“ wie sie und die anderen Ukrainer es nennen, die zurzeit Gäste bei Stephanus in Berlin-Weißensee sind.  

Wegen des seit dem 24. Februar 2022 laufenden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wenden sich mehr und mehr Ukrainerinnen und Ukrainer von der russisch-orthodoxen Kirche ab. Bereits 2018 gründete sich die Orthodoxe Kirche der Ukraine. Sie ordnet sich dem Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul) zu und grenzt sich vom Moskauer Patriarchat ab, das den Angriff auf die Ukraine unterstützt. Deshalb beginnen Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Kirchenfeste nach dem gregorianischen Kalender zu feiern, erzählt Viktoria.

Das ukrainische Weihnachtsfest ist mindestens so traditionsbeladen wie das deutsche Weihnachtsfest. Statt Gänsebraten, Kartoffelsalat und Klößen gibt es hier aber 12 traditionelle Gerichte. Zu diesen zählen unter anderem verschiedene Salate, Kartoffel-, Fisch- und Fleischgerichte – und Kutja. Die anderen 11 Gerichte können je nach Herkunft der Familie und Tradition variieren, aber Kutja ist immer dabei, berichtet Viktoria. Bei Kutja handelt es sich um eine Süßspeise aus Weizen, Rosinen, Mohn und Honig. Selbst hat die 20-jährige Kyiwerin es noch nicht gekocht. Das tat bisher ihre Mutter.  

Für Viktorias Familie beginnt das Weihnachtsessen mit dem Auftauchen des ersten Sterns am Abendhimmel am Vorweihnachtsabend. Sie versammeln sich in ihren Trachten am Tisch. Vor dem großen Essen liest ihre Mutter die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Ukrainische Kinder ziehen an Weihnachten von Haus zu Haus, singen Weihnachtslieder oder rezitieren Gedichte. Von den Nachbarn bekommen sie dafür Süßigkeiten oder Geld.  

Durch den Krieg ist jetzt alles anders. Trotzdem bekam Viktoria auch in diesem Jahr ein Weihnachtsgeschenk. Sie und die anderen Gäste erhielten von Stephanus eine Eintrittskarte für den Zoo, Tierpark oder das Aquarium.  

Das bekannte englische Weihnachtslied „Carol of the Bells“ basiert auf dem ukrainischen Lied „Shchedryk“ – „großzügig“, erklärt Viktoria mit einem Lächeln.

Jonathan Harnisch
Mitarbeiter Projekt Soziale Medien

 

 

Produktionsschule Writzen unterstützt Ukrainehilfe in MOL

Beim Aktionstag im letzten Jahr verkauften die Schüler*innen der Produktionsschule Wriezen selbst gebackenen Kuchen und verschiedene handwerkliche Produkte mit einem Erlös von 100 Euro. Diesen Betrag übergab Leiterin Maren Timm (links) am 27. Januar 2023 an Artisom Spirydovich. Er begleitet im Stephanus-Treffpunk Bad Freienwalde ukrainische Flüchtlinge und leistet als Muttersprachler einen tollen Dienst. Er setzt diesen Betrag ein, um ein Sprachcafé zu unterstützen. 

 

Redaktion Rundschau

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