Welch´ überraschend schöner Start in den Tag, danke an die „Caring Clowns“!

Ich bin Hanna, seit 5 Monaten Praktikantin hier im St. Elisabeth-Stift, einige haben mich vielleicht hier und dort schon durchs Haus wandern sehen.

Heute ist Freitag, 9:00 Uhr. Ich steige in den Fahrstuhl, um meinen letzten Tag in der Betreuung anzutreten, welche ich in den letzten zwei Wochen unterstützen durfte. Ich spüre ein wenig die Anstrengungen der Woche in meinen Knochen und bin ein bisschen müde. Die Fahrstuhltür öffnet sich, ich betrete das Büro. Bei Begrüßung von Herrn K., der gerade seine Zeitung hier liest spüre ich sofort, dass eine positiv verspielte Energie im Raum ist, die meine Müdigkeit sofort in Neugier verwandelt. Ich blicke um die Ecke und sehe zwei, mir noch unbekannte, bunte und lachende Wesen vor dem Spiegel stehen, die sich weißen Lidschatten und rote Punkte auf die Wangen malen. Sie stellen sich als die „Caring Clowns“, genauer als „Helenken und Wonnepop“, vor. Dann widmen sie sich wieder der bunten Bemalung ihrer Gesichter.

Angezogen von ihrer zugewandten Fröhlichkeit frage ich, ob ich sie ein wenig begleiten darf. Denn heute führt ihr Weg zu den Bewohnerinnen und Bewohnern des Regenbogens. Dem Wohnbereich, in dem auch ich die letzten zwei Wochen einige besser kennenlernen, betreuen und wertvolle Begegnungen haben durfte.

Helenken greift sich einen Notenständer und Wonnepop eine Ukulele. Los geht’s! Die beiden kommen nicht weit. Auf dem Weg in die vierte Etage laufen wir am Gemeinschaftsraum des Blumengartens vorbei. Herr B. holt zu seinem legendären „Winken“ aus und schon bleiben die beiden stehen, öffnen die Tür und beginnen den Tag mit einem fröhlichen Lied für die Bewohnerinnen und Bewohner. Ich bemerke, dass ein Bewohner sehr gerührt reagiert und sich eine Träne aus dem Gesicht wischt, was wiederum mich berührt. „Gefühle sind halt ansteckend.“, denke ich, genauso wie die Fröhlichkeit der „Caring Clowns“.

In der vierten Etage angekommen, werden die beiden illustren Gestalten erst einmal mit einem freudvollen „Hallo“ von Frau M. begrüßt. Sie freut sich, die beiden zu sehen. Die Begegnung wirkt vertraut und lebendig. Auch hier wird ein Lied gesungen, während Wonnepop fröhlich durch den Raum hüpft. Alle Bewohnerinnen und Bewohner, auf die die beiden stoßen, begegnen ihnen mit einem Lächeln und einer Familiarität, die mich berührt. Die „Caring Clowns“ scheinen jeden hier, sowohl denjenigen, dem Sie zufällig auf dem Gang begegnen, als auch denen, die Sie auf dem Zimmer besuchen, schon gut zu kennen. Seien es deren Bedürfnisse oder deren Geschichte, sie verstehen es stets die Bewohnerinnen und Bewohner ganz individuell „abzuholen“. Ihre verspielte, liebevolle und positive Art, jedem Einzelnen zu begegnen, erscheint mir als unglaublich wertvoll. Auch mir zaubert sich bei diesem sensiblen Umgang immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht.

 

Zurück im Büro, wischen sich die beiden das Make-Up aus dem Gesicht und ich erkenne zwei gestandene Frauen: Kati Gruner und Helen de Bie. Kati ist Tänzerin, arbeitet zudem als Strategin für das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung sowie als Coach und Trainerin für Resilienz. Helen de Bie erzählt von ihrem theaterpädagogischen Hintergrund. Die beiden haben sich 2017 kennengelernt und 2018 dann die „Caring Clowns“ ins Leben gerufen.

Kati erklärt mir: „Alle Menschen treffen auf Schwierigkeiten und Schicksalsschläge in Ihrem Leben. Das Leben schlägt manchmal „hohe Wellen“. Die Frage, die sich den beiden stellte: „Wie gehe ich mit diesen „hohen Wellen“ des Lebens um? Kann ich auf den Wellen reiten oder gehe ich unter? Resilienz bedeutet: psychische Widerstandskraft; Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu überstehen. Genau dies symbolisiert der Clown für sie, denn dieser lebt „im Moment“ und „Resilienz lebt in ihm“.

Ich bin beeindruckt. Nach unserer gemeinsamen Zeit und der Freude, die unseren Bewohnerinnen und Bewohnern zuteil wurde, fühle ich mich einfach gut und bin glücklich.

Ein großes „Danke!“ an die Caring Clowns. Es ist großartig, dass es euch gibt!

Hanna, Praktikantin im St. Elisabeth-Stift

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