Umdenken!

Stephanus beim Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

 

Am diesjährigen Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, beteiligten sich am 5. Mai 2023 mehrere Stephanus Dienste und Einrichtungen. Der Familienentlastende Dienst (FeD) in Templin hatte im Vorfeld eine Wanderausstellung zum Thema „Barrieren im Kopf“ konzipiert, die an verschiedenen Orten in Templin und Umgebung gezeigt wird.

„Wir haben einheimische Fotograf*innen aus Templin und Umgebung gebeten, uns mit ihren Fotografien den Alltag aus Sicht von Menschen mit Behinderung zu zeigen“, sagt Severine Albertz-Klabunde, Leiterin des FeD. Die Bilder sollen zum Umdenken anregen. Auf künstlerische Art werden dort Rollen getauscht, Perspektiven gewechselt und auch die Menschen beleuchtet, die in ihrem beruflichen Alltag in sozialer Arbeit tätig sind.

Die Kolleginnen und Kollegen im FeD in Brüssow haben sich in diesem Jahr etwas Besonderes ausgedacht. Kinder der örtlichen Grundschule waren eingeladen, an diesem Tag die Barrieren ihrer Stadt aufzuspüren. Dabei setzten sich einige auch in einen Rollstuhl, um zu erfahren, wo es Handlungsbedarf gibt und wie es sich anfühlt, eine Barriere überwinden zu müssen. Auf Karten markierten sie ihre Entdeckungen und Erfahrungen. Bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung im Kino der Kleinstadt stellten die Kinder ihre Erfahrungen vor. An einem Infostand auf dem Marktplatz konnten interessierte Besucher*innen mittels einer besonderen Brille simulieren, wie sich eine Sehbehinderung auswirkt.  

In Bad Freienwalde fand anlässlich des Protesttages wieder eine der größten Veranstaltungen im Land Brandenburg statt, an welcher sich mehrere Träger sozialer Arbeit am Ort beteiligten. Der Stephanus-Treffpunkt bot frische Waffeln an, die Stephanus-Werkstätten, der Familienentlastende Dienst sowie die Laurentiusschule luden zu verschiedenen Mitmachaktionen ein, wie Kettenanhänger aus Keramik und Draht zu gestalten. Auf einer Podiumsdiskussion mit Bürgermeister Ralf Lehmann kamen aktuelle Forderungen zur Barrierefreiheit in der Kurstadt zur Sprache. Die Landtagsabgeordneten Elske Hildebrand (SPD) und Kristy Augustin (CDU) sowie Roman Bourwieg von den Stephanus-Werkstätten, Maren Timm vom Stephanus Familien entlastenden Dienst und Frohmut Fricke von der Laurentiusschule diskutierten auch über individuelle Lösungen in den Schulen und inklusive Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung.

Bewohner*innen aus dem Marienhaus in Rüdersdorf wirkten bei der Aktionsveranstaltung der örtlichen Lebenshilfe mit. Dort präsentierten sie zwei kurze Theaterstücke aus ihrem Repertoire, einige Szenen aus den Proben zu einem Theaterstück, welches im September aufgeführt wird.

Martin Jeutner

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