Das letzte Jahr hat alles auf den Kopf gestellt. Als im Frühjahr 2020 der erste Lockdown kam, fragte ich mich, wie sich das auswirkt: Können laufende Projekte wie geplant umgesetzt werden? Kommen uns die Fördermittelgeber bei notwendigen Anpassungen entgegen? Werden überhaupt noch neue Fördermittel ausgeschrieben und bewilligt?
All diese Sorgen und Fragen waren (zumindest für die Fördermittel) unbegründet. Bei unseren laufenden Projekten kam man uns in vielen Punkten entgegen: Laufzeiten wurden verlängert oder verschoben und Präsenzveranstaltungen konnten als digitale Schulungen stattfinden. Es waren mehr Fördermittel denn je auf dem Markt (Stichwort Corona-Sonderfonds) und es sind ganz neue Initiativen entstanden (z.B. We Kick Corona). Dies zeigt sich auch darin, dass wir in 2020 mehr neue Fördermittel gewinnen konnten als die Jahre zuvor: Stolze 1,6 Mio. Euro sind es in Zusammenarbeit mit vielen Einrichtungen geworden. Von einigen Projekten möchte ich Ihnen berichten.
Besonders viel ist im Bereich Migration und Integration passiert. In Treptow-Köpenick konnten über Fördermittel sogar drei neue Projekte etabliert werden: Angegliedert ans Nachbarschaftszentrum Friedrichshagen erhalten im Projekt „FIT – Friedrichshagen integriert“ Kinder und Jugendliche mit Migrations- und Fluchthintergrund Unterstützung bei der Integration im Freizeitbereich. Aktion Mensch fördert das Projekt mit insgesamt 300.000 €.
Im März haben wir den Zuschlag für das „Soziokulturelle Beratungs- und Begegnungs-zentrum für Mädchen und Frauen in Treptow-Köpenick“ erhalten und sind seitdem im ganzen Bezirk Ansprechpartnerin für Mädchen und Frauen. Das Zentrum wird vom Bezirksamt Treptow-Köpenick finanziert (rd. 54.000 € für 2020).
Im Oktober kam dann die Zusage für die „Bezirkliche Koordinierungsstelle für Alleinerziehende in Treptow-Köpenick“. Über die Senatsverwaltung werden eine Vollzeitkraft sowie Sachkosten finanziert. Das gute Netzwerk vor Ort, welches durch das Nachbarschaftszent-rum Friedrichshagen aufgebaut wurde, hat sich bei allen Anträgen ausgezahlt.
Und in der Prignitz fördert Aktion Mensch mit rund 297.000 € den Aufbau von „KIS – Kontakt, Information und Selbsthilfe“ in Wittenberge. Dort finden (geflüchtete) Menschen, die aufgrund von Gewalterfahrungen traumatisiert sind, stabilisierende Unterstützungsangebote für sich und ihre Familien.
Auch in Templin konnten durch Fördermittel in 2020 zwei große Projekte starten. Im Mai war der Startschuss für das Projekt „InkluFit – Gemeinsam sportliche Freude und Freunde haben“, welches vom Familienentlastenden Dienst (FeD) Templin und der Waldhofschule erarbeitet wurde. Für den Aufbau des inklusiven Sportangebots auf dem Waldhof erhalten wir 300.000 € von Aktion Mensch.
Außerdem haben wir mit „Stephanus vor Ort Templin“ nun auch ein Nachbarschaftszentrum in der Uckermark. Für eine Laufzeit von drei Jahren erhalten wir dafür rund 169.000 € von der Deutschen Fernsehlotterie.
Für den FeD Bad Freienwalde gab es einen neuen, umgebauten VW Crafter Bus, der mit 44.000 € von der Aktion Mensch bezuschusst wurde. Gute Neuigkeiten hat auch die Grundschule Weißensee bekommen. Die Evangelische Schulstiftung unterstützt den Aufbau der Schule mit 25.000 €. Zudem gibt es 5.000 € für Fort- und Weiterbildung des Lehrpersonals.
2020 war für den Bereich Fördermittelmanagement und Fundraising rückblickend sehr erfolgreich. Ich bin gespannt, was 2021 für uns bereit hält und freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit vielen Kolleginnen und Kollegen an neuen Projekten!
Sabine Schmidt
Fördermittel und Fundraising