Mit Vielfalt mittendrin: Stephanus-Stiftung beim Kreiskirchentag in Gransee

Dustin Klopsch

Dustin Klopsch, der im „Wohnen für Autisten“ in Groß Dölln lebt, bereicherte den Gottesdienst mit einer Fürbitte.

Pfarrer Uwe Simon, Superintendent des Kirchenkreises Oberes Havelland, hatte den Waldhof in Templin angefragt, ob sich die Stephanus-Stiftung am regionalen Kreiskirchentag in Gransee beteiligen möchte. Anlass des Festes am 19. September war der 10. Geburtstag des Kirchenkreises, zu dem auch die Stadt Templin gehört.

Vielfältig und bunt sollte es beim Kreiskirchentag zugehen: bei Gesprächen, Aktionen und dem Festgottesdienst in der Marienkirche. Klar, sind wir dabei, weil wir die Vielfalt der Möglichkeiten von Menschen leben. Weil wir nach langer Zeit, in der das Feiern auf vielfältige Weise nicht möglich war, Lust darauf haben. Aber auch, weil wir Menschen in vielfältigen Bereichen eine Reihe von Möglichkeiten eröffnen, die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende gerne präsentieren. Deshalb hatten sowohl die Bewohner des Intensiv Betreuten Wohnens in der Prenzlauer Allee (Templin), als auch die Kinder und Jugendlichen des IBW aus Schorfheide Freude am Planen, wie sie sich am Kreiskirchentag beteiligen könnten.

Um 14 Uhr begann der Festtag mit einem Gottesdienst. Diesen bereicherte Dustin Klopsch, der im „Wohnen für Autisten“ in Groß Dölln lebt, mit einer Fürbitte. Danach brieten die IBWler Wildbratwürste, verkauften regionale Produkte und Getränke aus dem Marktwagen und boten Getöpfertes von Menschen mit Beeinträchtigungen an. Darüber hinaus schminkten Mitarbeitende aus dem Haus Sonnenschein begeisterte Kinder nach deren Wünschen.

Bei einem Wahrnehmungsparcours bauten wir unterschiedliche „Spiele“ auf, die sich mit den Sinnen und den Wahrnehmungen beschäftigten. Etwa durch einen Barfußpfad, durch das Verbinden von Augen und der Herausforderung, dabei einen Bonbon aus seiner Verpackung zu schälen. Oder aber mit Zeichen kommunizieren zu müssen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Dadurch konnten wir besonders auf die Bedeutung der Sinne aufmerksam machen. Bei solchen Simulationen können Menschen nicht nur Spaß miteinander haben, sondern auch die Auswirkung der Beeinträchtigungen von Menschen bewusst thematisieren. Untermauert wurde die spielerische Beschäftigung durch Anleitung und Begleitung von ausgebildeten Heilpädagog*innen und einem Musiktherapeuten. Auch gab es Wissenswertes zum menschlichen Wahrnehmungsapparat in einfacher Sprache zum Nachlesen und Nachdenken.

Die Stephanus gGmbH präsentierte sich an diesem Tag personell hauptsächlich durch den Bereich „Wohnen und Assistenz“. „Das ist kein Wunder“, so der Templiner Leiter Alexander Krause. „Wir sind schließlich der Bereich, der Assistenz auch in der Lebenswelt Freizeit leistet. Dafür, dass die Kolleg*innen in meinem Bereich an einem Sonntag einen solchen Einsatz bei einem Kirchenfest zeigen und unsere Klienten deshalb in gewisser Weise mittendrin sind, dafür bin ich dankbar und froh.“

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