Bewegte 45 Meter Akten

Wie viele Lebensgeschichten stecken in 45 Meter Bewohnerdokumentation?

Wie bürokratisch - Dokumentation - klingt!

Beim Lesen der Namen auf den Akten fallen mir viele Wörter ein - bürokratisch gehört nicht dazu!

Aber von vorne!

Unser Archiv, ist der Raum in dem die Bewohnerdokumentation 30 Jahre aufbewahrt werden muss, platzte schon aus allen Nähten. Es musste etwas Platzoptimiertes her! Nun steht bei uns eine Aktenaufbewahrung, die jeder schon einmal im Film gesehen hat - der richtige Zugang wird mittels Kurbel geöffnet, anschließend wieder platzsparend verschlossen.

Die Kolleginnen und Kollegen, die einige Tage mit dem Archivumbau zu tun hatten, haben harte Arbeit hinter sich, denn es sind fast 1000 Akten bewegt worden!

Ich denke beim Anblick dieser Akten an gute Begegnungen mit Menschen, die hier Lebenszeit verbracht haben: Ist es der Name der Eheleute, die in unserem Haus ihren 70. Hochzeitstag feierten, die meine Erinnerung an das Paar wieder lebendig werden lässt? Oder die Erinnerung an den über 100-jährigen Mann, der sich noch wenige Monate vor seinem Tod für die Fotografin einer Zeitung charmant und fotogen in Pose setzte. Aber ich höre im Flur auch leise Klänge einer Mundharmonika, sie erinnern mich an dessen Spieler und ich muss lächeln!

Immer wieder wird es Menschen geben, die ins Archiv gehen und dort mit dem Staub die alten Zeiten aufwirbeln. Das ist gut, so halten wir die Erinnerungen wach.

Ines Lischewsky

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