Unterstützung und Begleitung im Alltag 

Artsiom Spirydovich unterstützt geflüchtete Familien in Bad Freienwalde. 

Artsiom Spirydovich (34) aus Belarus lebt seit 10 Jahren in Deutschland. In seiner Heimat studierte er Geografie als Lehramt und in Eberswalde Forstwirtschaft. Nach dem Studium arbeitete er in den Bereichen Waldpädagogik, Forstbetreuung und internationaler Programme zum Studentenaustausch. Schon als Student engagierte er sich ehrenamtlich und nebenberuflich als Dolmetscher. 

Seit Oktober 2022 ist er in der Stephanus-Stiftung angestellt und begleitet geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Für die Rundschau berichtet er aus seinem Berufsalltag in Bad Freienwalde:

„Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine habe ich mich persönlich sehr betroffen gefühlt, denn ich habe zahlreiche Freunde in der Ukraine und meine Familie lebt in Belarus. Mit meinen guten Sprachkenntnissen helfe ich den geflüchteten Menschen bei ihrer Ankunft in Deutschland. Momentan begleite ich 27 Personen aus der Ukraine. Doch die Anzahl an zu betreuenden Menschen bleibt immer dynamisch. 

Beratung bei Alltagsfragen und Behördenangelegenheiten

In Bad Freienwalde und Umgebung berate und begleite ich sie in allen Alltagsfragen und Behördenangelegenheiten. Zum Beispiel bei den zeitaufwendigen Antragstellungen im Job-Center oder Sozialamt. Auch die Suche nach Wohnung und Arbeit gehört zu meinen Aufgaben. Dank meiner Sprachkenntnisse unterstütze ich die Menschen sowohl bei Besuchen in Arztpraxen, Krankenkassen als auch bei Elterngesprächen in Schulen. Innerhalb der Stephanus-Stiftung kann ich die Anbindung an bestehende Fachdienste und Angebote vermitteln sowie auch an Angebote anderer Träger oder von Kommunen. 

Die größten Herausforderungen momentan bestehen bei den sogenannten Drittstaatler*innen. Das sind Personen ohne ukrainische Staatsangehörigkeit, die nach dem 24. Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland eingereist sind. Bei dieser Personengruppe gibt es wesentlich mehr Details zu beachten und zu klären. 

Sehr problematisch ist aktuell die Suche nach freien Plätzen bei den Integrationskursen. Das Angebot im ländlichen Raum ist da leider nicht ausreichend. 

Mir persönlich ist wichtig, dass ich den Menschen aus der Ukraine realistische und effektive Unterstützung bei ihren Fragen anbieten kann. Das betrifft nicht nur administrative, sondern auch alltagsrelevante Angelegenheiten.“

 

Artsiom Spirydovich

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